Gesundheitsrisiko durch Wachstumsförderer
Brüssel (pte, 23. April 02/16:00) - Wachstumsfördernde Hormone bei Rindern können die menschliche Gesundheit gefährden. Dies bestätigte heute, Dienstag, der Wissenschaftliche Ausschuss für Veterinärmaßnahmen im Zusammenhang mit der öffentlichen Gesundheit (SCVPH). Nach der Prüfung von 17 Studien und weiteren neuesten wissenschaftlichen Daten bekräftigt der EU-Ausschuss seine früheren Stellungnahmen zu einem potenziellen Risiko von Hormonrückständen in Rindfleisch und Rindfleischerzeugnissen für die menschliche Gesundheit. Die endgültige Stellungnahme ist auf der Website http://europa.eu.int/comm/food/fs/sc/scv/outcome_en.html abrufbar.
Die 17 Studien waren von der Europäischen Kommission in Auftag gegeben worden, um eine wissenschaftliche Grundlage für das EU-Einfuhrverbot für Fleisch und andere Erzeugnisse von Hormon behandelten Tieren zu schaffen. Die Studien umfassten toxikologische Aspekte, Missbrauchsmöglichkeiten, Kontrollprobleme sowie Umweltaspekte von sechs Hormonen wie z.B. Progesteron und Testosteron.
1988 verbot die EU die Verwendung dieser sechs Hormone zur Wachstumsförderung bei landwirtschaftlichen Nutztieren. Dieses Verbot gilt sowohl für Mitgliedstaaten als auch für Einfuhren aus Drittländern. Die USA und Kanada fochten dieses Verbot an. 1997 entschied ein WTO-Panel, dass diese Maßnahme gegen das Übereinkommen über die Anwendung gesundheitspolizeilicher und pflanzenschutzrechtlicher Maßnahmen verstoße. Die EU legte gegen diese Entscheidung Berufung ein. 1998 widerrief das WTO-Berufungsgremium die meisten der Panel-Feststellungen. Aufrecht blieb einzig die Feststellung, dass das EU-Einfuhrverbot für Fleisch Hormon behandelter Tiere nicht mit der Bestimmung vereinbar sei, wonach eine derartige Maßnahme auf einer einschlägigen Prüfung der Risiken für die menschliche Gesundheit beruhen muss. Hintergrundinfos zur Hormonproblematik unter: http://europa.eu.int/comm/food/fs/him/him_index_en.html