Ein Insider zur verfassungswidrigen ARGE-Situation:
"Dass ausgerechnet für das völlig verkorkste Hartz IV-Konstrukt das Grundgesetz geändert werden soll, ist ein Armutszeugnis. Die derzeitige Mischverwaltung der ARGE hat bürokratische Hürden und Reibungsverluste zwischen Mitarbeitern der Bundesanstalt und den Kommunen verursacht. Nur durch enormes Engagement der Mitarbeiterschaft konnten in der Vergangenheit viele kritische Situationen, z.B. pünktliche Auszahlung, gemeistert werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben durch ihren außergewöhnlichen Einsatz verhindert, dass Hartz IV zum Desaster für die Arbeitslosen wurde. Ich hatte gehofft, dass durch das Bundesverfassungsgerichtsurteil die Politik endlich klare Zuständigkeiten schaffen würde. Doch nunmehr sehe ich die Gefahr, dass das Grundproblem, nämlich das Nebeneinander von Bundesagentur und Kommunen, weiterhin besteht.
Nach meiner Berufserfahrung kann nur einer das Sagen haben. Wer meint, man könne über Aufgabenverteilung, Entscheidungskompetenzen und Mitarbeiterverantwortung 50 : 50 entscheiden, hat von Verwaltung keine Ahnung. Im Interesse der Mitarbeiter, aber vor allem zum Wohle der Arbeitslosen, erwarte ich eine klare Lösung."