Rechtsextreme
Als 14 Schauspieler eine gelungene Premiere feiern wollen, werden sie von einer Gruppe Rechtsradikaler angegriffen und schwer verletzt.
Mehr...
- Ähnliche Seiten
Dazu A B C - Hintergrund-Thema
Magdeburg/Rostock (dpa) - Die Polizei hat am Wochenende mehrere Treffen von Anhängern der Neonazi-Szene in Sachsen-Anhalt und Brandenburg aufgelöst. In Mecklenburg-Vorpommern wurden bei Krawallen vor einem Rostocker Neonazi-Laden in der Nacht zum Sonntag 14 Polizisten und mehrere Randalierer verletzt.
Nach Polizeiangaben flogen dort Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper. 40 Personen sowohl aus der linken als auch aus der rechten Szene wurden festgenommen, am Sonntagvormittag aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen sie werde wegen schweren Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung, Körperverletzung und Widerstandes gegen Beamte ermittelt, teilte die Polizei in Rostock mit. Das Geschäft war schon zwei Tage zuvor angegriffen und beschädigt worden.
In Magdeburg verhinderte Polizei mit einem Großaufgebot in der Nacht zum Sonntag ein Skinhead-Konzert mit rund 250 Teilnehmern. Zu dem als private Geburtstagfeier getarnten Treffen hatten sich nach Polizeiangaben bekannte Größen der örtlichen Extremisten-Szene sowie Neonazis aus Niedersachsen, Brandenburg, Berlin und Mecklenburg- Vorpommern auf den Weg gemacht.
Eine «Sonnenwendfeier» von Anhängern der rechten Szene löste die Polizei am Freitagabend in dem knapp 600 Einwohner zählenden Neuendorf im Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt) auf. 68 Platzverweise wurden ausgesprochen. Auch verhinderte die Polizei die Anreise weiterer Teilnehmer.
Bei Kloster Lehnin (Brandenburg) verhinderten etwa 150 Polizisten am Samstagabend ein Skinheadkonzert mit mehreren Gruppen aus der rechtsextremen Szene. Rund 80 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet verließen daraufhin das Gelände. Als Veranstalter wurde nach Polizeiangaben ein wegen rechtsextrem motivierter Straftaten bekannter 27-Jähriger aus Bad Segeberg (Schleswig-Holstein) identifiziert.
Quelle
letzte Änderung: 24.06.07 15:08 |
Glarus. SDA/baz. Eine Gruppe von rund 30 Rechtsextremen hat am Samstag in Glarus eine bewilligte Kundgebung der JUSO Glarnerland überfallen. Drei Polizisten und eine Kundgebungsteilnehmerin erlitten Verletzungen. Die Polizei nahm zwei Angreifer fest.
Die JUSO-Mitglieder hatten am Samstag im Volksgarten mit Gleichgesinnten «für ein buntes Glarnerland ohne Rassismus» demonstriert. Kurz nach 18 Uhr sei plötzlich eine Gruppe von etwa 30 Personen aus der rechten Szene aufgetaucht und habe die Anwesenden mit Reizstoffen und Wurfgegenständen angegriffen, schreibt die Kantonspolizei in einem Communiqué vom Sonntag.Nach Angaben der JUSO waren die Angreifer mit Brillen, Kappen und Schals vermummt. Die anwesenden Zivilpolizisten hätten sich den Angreifern unverzüglich entgegengestellt, schreibt die Polizei.
Mit ihrem vehementen Einsatz hätten sie «ein grösseres Ausmass an Tumult und weitere Konfrontationen» verhindern können. Zwei Angreifer seien vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen worden.
Gemäss Polizei haben sich die Rechtsextremen nach der kurzen Attacke wieder entfernt. Nach Angaben der JUSO hatten die Glarner «Kameraden» für den gewalttätigen Angriff auch Unterstützung aus anderen Teilen der Schweiz mobilisiert.
Während der Konzerte am Abend, zu deren Schutz uniformierte Ordnungskräfte präsent waren, traten nach Angaben der Polizei keine Störenfriede mehr auf.
JUSO verlangt von Behörden Massnahmen
Der Angriff zeige, dass die rechtsextreme Szene auch im Glarnerland äusserst gewaltbereit sei, schreibt die JUSO in ihrem Communiqué. Vor allem unter der Glarner Jugend verbreiteten die Rechtsextremen ein Klima der Angst.
Die Glarner Behörden müssten nun reagieren, fordern die Jungsozialisten. Es müsse eine offizielle und kompetente Arbeitsgruppe mit Fachpersonen eingesetzt werden. Zur Lösung des Problems Rechtsextremismus und der davon ausgehenden Gewalt seien Strategien und Projekte zu erarbeiten.
Finden Sie den Artikel lesenswert?
A B C-Hinweis
letzte Aktualisierung von 24.06.2007, 13:54 bzw. 17:02 Uhr - lies:Polizei nimmt 13 Neonazis in GewahrsamACHTUNG: in Wernigerode Blick von Wernigerode hinauf zum Schloß Wernigerode (Sachsen Anhalt)
A B C --Hinweise: Auch das ist interessant: Zu Heiligendamm: Die Spirale der Gewalt, wie zum (Eingangs-)Thema Neonazi-Opfer Noël Martin: "Der Rassismus hat mir alles genommen" und EU-Justizminister: Anti-Rassismusbeschluss durchgesetzt