Sonntag, 2. April 2006

Deutschland-Politik

Nutzt den Platz.
Danke für die Mitarbeit! wega
Genosse Löffler - 2. Apr, 19:41

Ältestenrat weist Angriffe auf den Bundestagspräsidenten zurück

Der Ältestenrat des Deutschen Bundestages hat in seiner heutigen Sitzung die nachfolgende Stellungnahme zu öffentlichen Angriffen auf den Bundestagspräsidenten einstimmig beschlossen:

http://www.bundestag.de/bic/presse/2006/pz_0603304.html

adu - 3. Apr, 14:42

Frauen- und Gleichstellungspolitik

Mit diesen Internetseiten wollen wir Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten ein spezielles Angebot unterbreiten. Neben Hinweisen auf Materialien und Expertinnen und Experten stellen wir auch die Aktivitäten und Forderungen von ver.di dar, die für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte interessant sind.

Wir haben hier bewusst auf eine generelle Trennung von öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft verzichtet, da einige Themen durchaus für beide von Interesse und ansonsten die speziellen Themen erkennbar sind.

Hinweis für die ver.di-Kolleginnen und -Kollegen, die auf der Suche nach den internen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in ver.di sind: zu ihnen ins Intranet geht's hier :

http://intra.verdi.de/login_form?came_from=http%3A//intra.verdi.de/personal/frauen-_und_gleichstellungsbeauftragte_in_ver.di/defaultView/before_view_hook

1Klomann - 3. Apr, 19:28

Liebes Publikum,

Ihr habt sicherlich damals alle von dem Talkduell zwischen Verona Feldbusch und Alice Schwarzer gehört, dass sich die beiden Frauen letzte Woche im ZDF geliefert haben.
Das Aufeinandertreffen der beiden bei der Johannes B. Kerner Show ging auch unter der reißerischen Ankündigung „Body meets Brain“ durch die Presse. Alice Schwarzer sorgte dabei für Furore, indem sie die Feldbusch als eine „Ohrfeige für die moderne Frau“ bezeichnete.
Anhand der unzähligen Diskussionen, die daraufhin in den Medien ausbrachen, stellte sich mir die Frage:
Welches Bild von Frauen wird durch das Fernsehen denn überhaupt vermittelt?
Und Da sind wir auch schon beim Thema meiner Rede angelangt:
Meiner Meinung nach ist nämlich die Darstellung von Frauen im Fernsehen tatsächlich überwiegend einseitig, reduzierend und basiert auf veralteten Klischees.
Ein Paradebeispiel dafür ist die Glücksradfee.
Als schmückendes Accessoire der Show Glücksrad, obliegt ihr die anspruchsvolle Aufgabe die Buchstabenfelder einzeln umzudrehen.
Außer knapp bekleidet ununterbrochen zur Buchstabenwand zu stöckeln, ist es ihr ferner gestattet den Kandidaten bei richtig erratenen Antworten anbiedernd lächelnd Applaus zu spenden.
Kein Wunder also, daß die Show von Sat1 gestrichen und zum Sender Kabel 1 verbannt wurde.
Dennoch scheuen sich die restlichen Quotenkanäle (wie RTL, Pro7 oder ZDF) noch immer nicht davor, Frauen in veraltete Klischees zu pressen.
Als repräsentatives Beiwerk dürfen sie die unzähligen Boulevard- und Promimagazine moderieren.
Einige davon sind bestimmt auch Euch bekannt.
Doch nicht nur die Klatsch- und Tratschsendungen werden fast ausschließlich mit Frauen besetzt.
Nein, auch andere platte Unterhaltungsformate wie der Talk am Nachmittag sind mit Frauen ausstaffiert.
Wie sieht es nun aber mit seriöseren Formaten aus? Zum Beispiel der allabendliche Talk mit Politikern oder Intellektopromis?
Die Liste der Männernamen ist endlos: Beckmann, Johannes B. Kerner, der Grüne Salon, Günter Jauch für SternTV, Boulevard Bio undsofort.
In solchen Formaten sind Frauen als Moderatoren regelrechte Exoten.
Da drängt sich vielleicht die Frage auf:
Sind Frauen nicht kompetent und qualifiziert genug um solche angeblich anspruchsvolleren Sendungen zu moderieren ?
Ich denke, Sabine Christiansen und vor allem Sandra Maischberger beweisen das Gegenteil. Nicht nur durch ihre Kompetenz sondern auch durch Einschaltquoten. Zeigt sich da vielleicht sogar eine positive Tendenz in der Fernsehlandschaft ?
Wohl kaum, solange es noch diese Vielzahl von klischeebehafteten Werbespots gibt.
Wir kennen sie alle nur zu gut.
Von „Meister Proper Ultra Clean“ bis hin zum neuen Dash-Waschmittel.
In den Spots treiben verbesserte Rezepturen die biedere Hausfrau zur puren Ekstase, antibakterielle Küchenreiniger werden als Offenbarung erfahren. Ihr Lebensraum Küche ist gerettet! Das drohende Inferno eines vergilbten Hemdes für ihren Schatz hat das gewissenhafte Heimchen erfolgreich abgewendet!
Solche Klischees sind in unserer Gesellschaft doch völlig veraltet !
Immer mehr Frauen sind berufstätig, immer mehr Männer widmen sich dem Haushalt oder nehmen Erziehungsurlaub! Keiner der hier anwesenden Männer kann sich doch noch eine ernsthafte Beziehung zu einem putzbesessenen, naiven Heimchen vorstellen!
Die meisten von uns sehen das Fernsehen wahrscheinlich auch gar nicht als repräsentativ für die Gesellschaft. Wir nehmen die Glotze und ihre Inhalte eher nicht so ernst und stehen dem ganzen kritisch gegenüber.
Schon allein durch unseren Studiengang!
Allerdings denke ich, daß das Fernsehen als Leitmedium Nr.1 immer noch von vielen anderen Menschen ernst genommen und als repräsentativ eingeschätzt wird.
Besonders Teenies in den Anfängen ihrer Pubertät scheinen sehr empfänglich für die Glotze und ihre Inhalte! Ansonsten wäre die Existenz von Daily Soups wie „GZSZ“ (Gute Zeiten – Schlechte Zeiten) wohl ernsthaft gefährdet...
Da bleibt es nicht aus, daß sich kleine Mädchen mit diesem einseitigen Frauenbild teilweise identifizieren und komplexbehaftet die Pubertät durchlaufen, weil sie denken, nicht mit Veronas Kurven mithalten zu können.
Daß aber der Horizont von Frauen heutzutage über den heimischen Herd und über Äußerlichkeiten hinausreicht zeigt allein schon der Frauenanteil in unserem Studiengang: mehr als die Hälfte.
Und damit bin ich auch schon bei meiner Aufforderung angelangt.
Als angehende Kommunikations- und Medienexperten seid Ihr am Ehesten in der Lage, dieses einseitige und reduzierende Bild von Frauen im Fernsehen zu ändern!
Die meisten von Euch wird es wohl früher oder später in die Medienbranche, in Fernsehen oder Werbung, verschlagen.
Deshalb fordere ich Euch auf:

Nutzt diese Chance und befreit das Frauenbild im Fernsehen von veraltetet und reduzierenden KLISCHEES !!!
Aus Klapperstorchsicht - 3. Apr, 22:55

Unternehmenssteuerreform: Modell der Fünf Weisen soll 38 Milliarden Euro kosten


A-R-C-H-I-V-A-R - 3. Apr, 23:26

die wirtschaft

Klaus-Dieter Krämer - 4. Apr, 08:04

Rechtsstreit: Punktsieg für Schröder

Im Streit um sein Engagement für die deutsch-russische Gaspipeline hat Altkanzler Schröder einen juristischen Sieg errungen. Das Hamburger Landgericht untersagte FDP-Chef Westerwelle bestimmte kritische Äußerungen.
http://www.faz.net/s/RubF3CE08B362D244869BE7984590CB6AC1/Doc~E28F99E57D3E145009C6E30F6DF53911D~ATpl~Ecommon~Sav~Alk~Evideo~Sreuters~S030406schroeder_l~Pwmv~Aplay~Evideo~Aext~E~PV_H.html

Ein Hallo - 9. Apr, 09:38

SPD wird neo-sozial-liberal = Sozialstaat à la Platzeck:

Der SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck hat sich für eine umfassende Neuausrichtung des Sozialstaats ausgesprochen. Zugleich müsse die Eigenverantwortung der Bürger gestärkt werden, skizzierte der Parteichef und brandenburgische Ministerpräsident in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" seine Leitsätze für das neue SPD-Grundsatzprogramm. Platzeck will seine Thesen am kommenden Montag der SPD-Spitze vorlegen.

"Die neuen sozialen Fragen, vor allem die Bekämpfung von Armut und Ausschluss, lassen sich mit dem Sozialstaat alter Prägung nicht bewältigen", schreibt Platzeck. "Wir wollen keinen abgemagerten Sozialstaat, sondern einen besseren." Das zentrale Element einer neuen Übereinkunft für Deutschland müsse deshalb ein erneuertes und positives Leitbild der sozialen Gerechtigkeit sein.

"Unser Leitmotiv ist der vorsorgende Sozialstaat, der weitaus stärker als das bisherige Sozialstaatsmodell in die Menschen und ihre Potenziale investiert." Laut Platzeck soll der neue Sozialstaat Beschäftigung fördern und Armut verhindern. "Er ist Partner, nicht Verwalter der Menschen. Er aktiviert die Menschen, damit sie ihr Leben in eigener Verantwortung gestalten können."

Über eine andere Finanzierung des Sozialstaats müsse nachgedacht werden. "Der vorsorgende Sozialstaat ist nicht Wachstumshindernis, sondern wirtschaftliche Produktivkraft; er muss dafür anders, weniger als bislang durch Sozialversicherungsbeiträge finanziert werden." Für den SPD-Chef ist darüber hinaus klar, dass "den Menschen im 21. Jahrhundert mehr Flexibilität abverlangt wird".

Eine "dynamische und wettbewerbsfähige Wirtschaft" sei anders nicht möglich, schreibt Platzeck. Zugleich müsse es aber "mehr öffentliche Investitionen in soziale Dienstleistungen, in Bildung und Wissen, in Innovation und Infrastruktur" geben. Auch wolle die SPD die Bedingungen dafür schaffen, "dass in Deutschland wieder mehr Kinder geboren werden".

einfach-so - 10. Apr, 14:08

Was ist denn tatsächlich wichtig an dem Fall Schröder?

Gerhard Schröder hat den Posten eines Vorsitzenden in dem Ostseepipeline-Konsortium angenommen, das von der russischen Gazprom als Mehrheit unter Beteiligung der E-on Ruhrgas und BASF-Wintershall gebildet wird. Das ruft überall Empörung hervor, es wird vermutet, er habe die Aufträge an dieses Projekt noch während seiner Amtszeit begünstigt. Dabei wurde eine Bürgschaft noch in der Endphase seiner Regierung für einen Kredit an die Gazprom angeboten.
Schröder selbst wird als Vertreter der Gazprom im Aktionärs- auschuß der Pipelinegesellschaft sitzen und dafür 250.000 € „Aufwandsentschädigung“ pro Jahr erhalten. Aber sind der Kredit und die Tantiemen Schröders denn alles?




In den sieben Jahren der Schröder-Regierung wurde mehr Produktion platt gemacht als je zuvor. Unter der angeblichen Ausrichtung auf Dienstleistungen wurde die Industrie
verstärkt aus dem Lande gejagt, einer der wesentlichen Faktoren waren ständige dramatische Erhöhungen der Energiekosten und die Blockierung der eigenen Energiebasis, vor allem der Atomenergie. Unter Begleitung permanenter Propaganda wurden die steuerfinanzierten Pseudolösungen wie die Windgeneratoren geschaffen.
Unter Schröder wurde 2000/2001 der sogenannte Konsens mit E.on, RWE und anderen über die Schleifung der Kernenergie in Deutschland abgeschlossen. Das war eine besonders betonte Politik der Zerstörung nach innen, die vor allem die arbeitende
Bevölkerung unter Druck setzte und die Reaktion auf allen Gebieten verschärfte. Allen, die etwas von Energiefragen verstehen, war klar, daß dies die Abhängigkeit dieses Landes von ausländischer Energiezufuhr, Öl und Gas, erheblich vergrößern
würde. Dabei spielten die russischen Öl- und Gaslieferungen von Anfang an eine große Rolle. Da ist es doch gewissermaßen gleich konsequent und folgerichtig, daß Herr Schröder nun als Mann der Gazprom, des beherrschenden Gas- und Öllieferanten Rußlands, bei solch einem Projekt in Szene geht.

Es geht keineswegs nur um die Tantiemen, die Herr Schröder als
Aktionärsratsvorsitzender bekommt, oder darum, ob unter seiner Regierung noch Bemühungen unternommen wurden, um schnell noch das Projekt abzusichern, in das er selbst einsteigt. Es geht darum, daß zwischen der Energiepolitik, die im Inneren
von ihm forciert worden ist, und seinem jetzigen Job als Vertreter der russischen Öl- und Gasindustrie eine direkte folgerichtige Linie besteht.



Die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Rußland wie auch aus anderen Weltteilen, die hart umkämpft sind, wie etwa dem Mittleren Osten, bedeutet automatisch eine Unterdrucksetzung nicht nur der Ökonomie, sondern auch des ganzen bestehenden
politischen Systems. Immer muß sich das politische System dann verstärkt denjenigen, die über die Gebiete den größten Einfluß haben oder die Verkehrswege kontrollieren, anpassen.



Zur Zeit Schröders versuchte dieser übrigens gern, sich herauszureden, daß es der grüne Koalitionspartner sei, der mit Fanatismus die Liquidierung der Kernenergie betreibt. Man sieht jetzt in der sogenannten großen Koalition, wie fanatisch die
SPD selbst in dieser Frage ist. In ihren Augen ist es eine Frage von sozialem Wohl oder Wehe, daß die Kernenergie mindestens zehn bis fünfzehn weitere Jahre blockiert bleibt - bis nämlich die Generation, die durch diese ganze Kampagne hinters Licht geführt wurde, alt geworden ist. Für diesen Zeitraum haben sie noch
die Angst, daß eine Klärung in der Frage der Kernenergie auch zu einer Aufklärung über ihre gesamte Politik seit den siebziger Jahren führt, und damit auch zu einer notwendigen Wende im grundsätzlichen Denken und zu einem Nachdenken über die
Ökopolitik im allgemeinen. Die Sache würde sich ins Gegenteil verkehren, wenn die Menschen merken, daß sie mit dieser ganzen Kampagne in die Irre geführt worden sind.

Auch in der CDU gibt es eine ganze Reihe von Vertretern, die die diese Politik aktiv unterstützen.

Eine Pipeline zwischen Rußland und Deutschland durch die Ostsee kann für sich genommen durchaus ein vernünftiges Projekt sein. Wenn sie in Verbindung steht mit der Liquidation eigener Quellen und Fähigkeiten im Inneren, dann ist das etwas ganz anderes. Die Pipeline zwischen Rußland und Deutschland endet sinnigerweise da, wo früher in Greifswald der größte Kernenergiekomplex der DDR errichtet wurde.
Anfang der neunziger Jahre wurden diese Kernkraftwerke, auch die Teile, die relativ modern waren, auf Kosten der inneren Ökonomie und vor allem natürlich auf Kosten der Konsumenten, stillgelegt. Vermutlich waren dabei Gespräche im Rahmen der 4+2 Verhandlungen von 1990 ausschlaggebend.

Unter der Schröder-Regierung wurde nicht nur die allmähliche Stillegung bestehender Kernkraftwerke beschlossen, sondern auch die Stillegung wichtiger Forschungsvorhaben auf diesem Gebiet, ja ihre faktische Stigmatisierung oder sogar ihr Verbot betrieben. Man kann wohl nicht von einer Förderung der Forschung reden,
wenn auf der anderen Seite solche Gesetze oder behördlichen Bestimmungen erlassen werden.

Die Stützung der herrschenden Energiemonopole hat übrigens auch für Rußland entsprechende Auswirkungen. In Rußland wurden ganze Industriezweige zerstört, die Fähigkeiten russischer Facharbeiter zu Millionen weggeworfen. Das Inventar wichtiger Betriebe wurde von Oligarchen international verschleudert, um Geldgeschäfte zu machen oder um in irgendwelche Öl- und Gasspekulationen zu gehen.
„Ganz Rußland lebt nur von Öl und Gas.“ Das konnte man als Ausspruch in Rußland der 90er Jahre oft hören. Dies war überhaupt die Voraussetzung für das Entstehen dieser Art von Räuber- und Bürokratenkapitalismus. Und mit diesem System verbindet sich Schröder auf das engste, und nicht nur er und keineswegs erst heute.

Der Druck der Energiepreise erdrosselt in Deutschland in hohem Maße die Produktion und belastet die privaten Haushalte extrem. Er ist ein Knüppel zur Unterdrückung.
Und man kann ja auf keinen Fall nur auf das Finanzkapital oder auf die USA zeigen und deren Politik angreifen. Auch die Politik dieser deutschen Konzerne und ihrer Bundesgenossen in Rußland gehört in das Feuer der Kritik. Diese Sorte Bündnis ist alles andere als progressiv. Es unterdrückt die Fähigkeiten und die Kreativität
in beiden Ländern.

Heute profitiert die russische Oligarchie erheblich von dem internationalen industriellen Aufschwung, der sich vor allem auf China und Asien stützt. Dieser Aufschwung hat die Preise für Öl und Gas und andere Bodenschätze in die Höhe getrieben. Sie kann ihr System besser aufrechterhalten als noch etwa vor zehn
Jahren. In einem gewissen Umfang kann jetzt von diesen Einnahmen auch eine industrielle Neuentwicklung unterstützt werden. Und trotzdem ist es eine Geißel für Rußland, weil es nur den Opportunismus, die Liebedienerei vor diesem System
stärkt, weil der politische autoritäre Koloß, der sich auf die Ölverkäufe stützt, als Grundlage bleibt. Der industrielle Sektor, der sich unter diesen Umständen entwickelt, bleibt nur Anhängsel des Öl- und Gasgiganten.

Und bei uns? Ja, da haben wir eine ganz ähnliche Formation von einflußreichen Energiemonopolen, die inzwischen vielleicht den größten Einfluß auf die Gesellschaft erreicht haben. Der sogenannte Konsensbeschluß hat sie verpflichtet, nach innen hin die Kernenergie „abzuwickeln“, auf der anderen Seite ihnen freie
Hand für eine extreme Hochpreispolitik gegeben. Deshalb werden sie jetzt auch von anderen Unternehmen deutlich kritisiert. Sie haben die Liqudidationspolitik, deren Kosten vor allem die Arbeiter und Angestellten und kleinen Unternehmen sowie die ganze energieintensive Industrie zu tragen haben, mitgestaltet. Solche Auftritte wie die von Schröder tragen, wenn man so will, zur Klärung bei.

Man müßte eigentlich sagen: Danke, Herr Schröder, für die Ihre flagrante Offenheit, für die Aufklärung! Das Ganze ist ein Lehrstück über die Politik der letzten Jahre und über Hintergründe unseres politischen Systems überhaupt.

Redaktion Neue Einheit -hd

HYPERLINK "http://www.neue-einheit.com/"www.neue-einheit.com

fv-wasg - 10. Apr, 14:21

Der Fall Schröder und die „Junge Welt“

Das Verhalten Schröders seit seinem Abgang als Bundeskanzler hat überall im Land die Gemüter erregt. Zu offen ist sein Auftreten als kapitalistischer Manager in verschiedener Hinsicht, als daß irgend jemand dazu schweigen könnte. Schröder als Berater des Ringier- Verlags in der Schweiz, Schröder als Mit-Investmentbanker der Rothschildbank, und schließlich, das non plus ultra, Schröder als Vertreter von Gazprom und Vorsitzender im Aktionärsausschuß des Pipeline-Konsortiums, das von Gazprom gemeinsam mit
deutschen Konzernen betrieben wird.

Während die ersten beiden Fälle in der „Jungen Welt“ durchaus zu kritischen Bemerkungen geführt hatten, wird der dritte und wichtigste Fall, Schröders enge Verbindung mit Gazprom, hinter der sich auch die engen Verbindungen deutscher Energiekonzerne mit diesem russischen Energiegiganten verbergen, wochenlang fast völlig mit Schweigen übergangen. Kaum wird das notiert, geschwei- ge denn kritisch kommentiert, obwohl es der eklatanteste Fall
überhaupt ist.

HYPERLINK \l "BM__edn1"[1]

Schließlich getrieben von der Kritik gehen sie darauf ein, aber wie! Sie greifen solche bürgerlichen Vertreter an, die das Auftreten Schröders kritisieren, indem sie ihnen vorhalten, was in ihrem Umfeld alles an Korruption existiert.

HYPERLINK \l"BM__edn2"[2]

Als wenn der Fall dieses Schröder, der als Kanzler die Abhängigkeit von bestimmten Energieformen erhöht, und sich dann im Auftrage
der Gasprom in den Aktionärsrat zu begeben, irgendein Fall sei. Damit decken sie erneut den ganzen Vorgang.

Warum sollte man denn ausgerechnet Gazprom nicht kritisieren?

Hier spielen offensichtlich noch alte Verbindungen eine Rolle. Die „Junge Welt“ kommt aus der DDR her, sie war lange Zeit Organ der Freien Deutschen Jugend. Die Hauptschwäche der DDR war ihre Unfähigkeit, den Revisionismus und russischen Chauvinismus zu kritisieren, den - wie die Marxisten sagen - modernen Revisionismus der Sowjetunion, hinter der sich ein Großmacht- und
Hegemonistenstreben verbarg. Der moderne Revisionismus in der Sowjetunion war mit dem russischen Chauvinismus eine enge Symbiose eingegangen. Dies ist Ende der achtziger/Anfang der neunziger Jahre zusammengebrochen.

In den siebziger und achtziger Jahren trat der russische Chauvinismus und Neokapitalismus noch unter einem sozialistischen Deckmäntelchen auf. Viele Menschen sind auf dieses sozialistische Deckmäntelchen noch hereingefallen, obwohl es immer durchsichtiger wurde. Leute, die damals einigermaßen
Durchblick hatten, sahen die Entwicklung untergründiger kapita- listischer Strukturen, deren Widerspruch zur Hülle irgendwann aufbrechen mußte. Ein verkappt-bürokratisches oder sogar offen kapitalistisches Element wirkte im Untergrunde. Dies begann in der Zeit von Gorbatschow endgültig an das Tageslicht zu treten. In den Jahren 1989 bis 1992 wurde die sozialistische Hülle endgültig abgeworfen. Das ist alles so klar, wie nur etwas sein kann.
Die führenden Leute in den früheren vermeintlich sozialistischen Betrieben blieben in vielen Fällen an der Spitze, während oft die
Arbeiterbelegschaften rücksichtslos auf die Straße gesetzt oder aber in ihrem Lebensstandard auf ein Fünftel oder ein Zehntel reduziert wurden.
Leute aus dem „sozialistischen“ Management beteiligten sich an der Spekulation und diesem neuen wilden Kapitalismus, und das westliche Kapital verband sich mit diesen Entwicklungen bestens. Nicht umsonst sind Leute aus den führenden Etagen der Sowjet- union heute als neue und alte Kapitalisten wieder in führender Rolle, wenn sie es nicht schon die ganze Zeit geblieben waren.
Diese Entwicklung des russischen Kapitalismus bildet ein wesent- liches Element der gesamten internationalen Entwicklung seit 1992. Man kann überhaupt nichts analysieren, auch nicht den sog. Neoliberalismus, ohne diese Entwicklung in Rußland zu kritisieren, die sich hauptsächlich auf die Ausbeutung der Bodenschätze, von Öl, Gas und diversen Metallen stützt.

Und jetzt? Soll die Unfähigkeit, diesen neuen und alten Kapitalismus zu kritisieren, noch immer weitergehen? Sollen das Schweigen dazu, ja die Verbindung damit weitergehen, als wenn nichts gewesen wäre? Ist denn Gasprom kein kapitalistischer und imperialistischer Konzern, kein Monopol? Eine Antwort erübrigt sich. Man kann nur eines feststellen: müssen die Verbindungen von damals aber eng gewesen sein, wenn sie heute noch derart nach- wirken!

Die Tatsache, daß der russische Chauvinismus und der völlig offene
Neokapitalismus nicht kritisiert werden, zeigt sich nicht nur am Beispiel Schröder. Diese Frage nimmt thematisch einen solch geringen Raum in der „Jungen Welt“ ein, daß man sagen kann: diese Kräfte werden gedeckt. Wo kritisiert die „Jungen Welt“ überhaupt den russischen Imperialismus? Es kann doch keinen „Antikapitalismus“ geben, der diese Grund- und Boden-Macht
ausklammert! Kritik am deutschen Kapital gibt es in der „Jungen Welt“ an verschiedenen Punkten, dazu steht vieles Richtige drin. Nicht aber, wenn sich das deutsche Kapital mit den russischen Imperialisten verbindet.

In den vergangenen Jahren trat Bush als Vertreter der USA in einer Weise hervor, die alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen mußte. Schon vorher war der Krieg gegen Jugoslawien 1999 dergestalt, daß sich alles gegen die NATO konzentrieren mußte und andere Widersprüche demgegenüber untergingen. Und Rußland selbst schien von der NATO bedroht und ist es vielleicht in Kürze wieder. Das bedeutet aber nicht, daß der russische Chauvinismus und
Imperialismus selbst nicht auch eine aktive Kraft ist. In der Abwehr eines aggressiven USA-Imperialismus, der direkt, gestützt auf seine Atomwaffen, mit einem Kontrollanspruch gegenüber der ganzen Welt auftrat, traten bestimmte Widersprüche in den Hintergrund. In dem Moment, wo diese Politik schwächelt und sich das sogenannte multipolare System in der Welt augenscheinlich durchsetzt, muß auch die Auseinandersetzung mit dem russischen Imperialismus und die Verbindung des deutschen mit dem russischen Imperialismus auf die Tagesordnung treten. Aber nicht nur das. Auch die ganzen untergründigen Strukturen, die sich offensichtlich vom Gestern noch erhalten haben, sind hier deutlich anzugreifen. Wir sehen beispielsweise auch bei dem „Neuen Deutschland“, daß es bis heute eine Politik in den Fußtapfen der früheren modernen Revisionisten vertritt, die immer eine enge
Verbindung mit den USA eingegangen sind. Für keine Kriecherei, und sei sie noch so niedrig, ist sich das sogenannte „Neue Deutschland“ zu schade, um seine Servilität gegenüber dem US-Imperialismus zu beweisen. Und wenn bestimmte Seiten des US-Imperialismus einmal kritisiert werden: die Verbindung zwischen russischen Kapitalismus und USA und europäischen Kapitalisten deckt das Blatt jedenfalls.

Es ist jetzt an der Zeit, daß diese Punkte in aller Deutlichkeit zur Sprache kommen. Man kann verschiedene Symptome, etwa die Beteiligung der „Jungen Welt“ an der antiindustriellen Kampagne, nicht mehr ausklammern. Diese Zeitung deckt durchaus verschiedene kapitalistische Phänomene auf und vertritt marxistische Standpunkte an verschiedenen Stellen, aber daneben
ziehen sich solche zuwiderlaufenden Symptome durch. Es ist jetzt an der Zeit, daß man diesen ganzen Komplex mit angreift.


http://jungewelt.de/2006/04-05/032.php?sstr=schr%F6der

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Hier eine WIEDERHOLUNG:

mit dem
i n h a l t s-

r e i c h e n
Zusatz

(Vorstehendes
ist anklickbar
- wie u. a.

die
überaus
wichtige:
Einleitung ,
... 11 Monate
später ...
eine
orientierende,
aber zeitlich
auch mal
von der
"11"
abweichende
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Fest-
schreibung
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Warum?

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(ADU)

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und Sinne

-> schärfen!

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AUCH IM


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in den
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- UNTER-

SETZT
ODER / UND
ZUMINDEST 

VERLINKT

- Zu den
aufge-
kommenden
und nahe-
liegenden
Fragen
gibt es
mögliche
Antworten
oder / und
Fakten
unter:
ALLERHAND
ABC-Auswahl
-Quellen
(eine
erste
kleinere
Auswahl)



Warum:
Dieses
 NEWS-

 A B C-
QUERBEET

mit seinem
obligatorischen und

erweiterten
Haftungs-
ausschluss
- siehe auch
entsprechend
im Forum
:
PRO
UND KONTRA
... ggf.
KLARTEXT... HILFE ...

weil es
Andere
"Platt-
formen"
nicht mehr
gibt!
)


Eine
andere
scheint
aber im
Kommen...
Hallo
"WILLKOMMEN"
 in (m)einer
kleinen Welt!

Ich möchte
mit diesen
Seiten
k e i n e n
Designpreis
gewinnen,
sondern
Informationen -
manchmal
gar
NEWS

Die Themen
des Tages in Bildern
vermitteln,
z. B.

"
Die aktuelle
Uhrzeit
zur Stunde":


- die Uhrzeit

stimmt haargenau

nach

Mitteleuropäische Zeit.(MEZ) ... ansonsten
wurde
und
soll

Humanes!?

erzeugt,

A-B-C ...

oder /
und

vermittelt
werden:

dabei
überwiegend
für Aktualitäten
- in ausgewählten
Bereichen
- gesorgt
sein!

Ich hoffe,
dass
mir der

EINSTIEG

gelungen
ist
und
es
IHNEN
/
EUCH
gefällt.

(Bitte
schreibt
mir Eure
Meinung
in mein
Gästebuch.)!
    ... auch
    wiederholend

... Hallo

"WILLKOMMEN"
in (m)einer kleinen Welt!

P. S.:
Das war
einmal

der Anfang
vor Jahren. Online.
Bescheiden.
So war er beschrieben
und


gekennzeichnet:


Besucher: 23833 Heute: 109 Online: 11
(Im ARCHIV ist die Zahl von über 100.000 Aufrufen belegt, wie hier im Stand 07 in 2006 ...) des angeschlossenen FORUM
PRO UND KONTRA ... ggf. KLARTEXT... HILFE ...
andere

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... Nicht das letzte Überbleibsel aus
"redaktionellen Online-Zeiten"!
Allerdings
funktioniert
das hier
verlinkte
Angebot
nicht mehr.
 Dazu die
NETSCAPE
-Einstellung
(Siehe auch
ersten Kasten
 - oberhalb -
oder bis ...
5 also 4 w e i t e r e n
Website mit
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eigentlich mehr
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Das Zeichen

 

(ADU)soll Aufmerk-

samkeit

erwecken

und Sinne

-> schärfen! 

( VIEL IST

AUCH IM "TRANS-

PARENTEN"

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ODER / UND ZUMINDEST 

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nicht neu ist:
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A-B-C ... (ist eine Auswahl QUERBEET )

... nicht das letzte Überbleibsel aus "redaktionellen Online-Zeiten"!

Dann kam es zur kleine A- B- C- Demonstration, d. h. einem entsprechenden "Auftritt"

Eine große A - B - C - Stütze ist, mit Sympathie behaftet, weil es auch schon Einiges an kritischen Momente durchzumachen hatte:


Aktuelle Beiträge

Ihr Brandenburg Eintrag
finden, wenn Newsletter <!-- body { margin:0; padding:0; font-family:'Myriad...
wega - 18. Jul, 13:38
Zum in den Himmel schreien...
Herr J. H-E = nachträglich abgekürzt - siehe auch...
wega - 28. Okt, 16:11
A B C -Tipp: Angebot...
A B C -Tipp: Angebot ...
wega - 1. Sep, 21:33
Entsetzlich:
... KOPIE eines anschaulichen Textes zum schwierigen...
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... , Fakten wirken auch unkommentiert!. Von...
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adu - 15. Okt, 10:35
Ergänzung zur Havelberger...
Platzhalter (Ph) 2099 Vorsitzende trat zurück 07.08.05...
jih - 14. Sep, 17:20
Noch was, zur Vercollständigung!
... U N S E R E GASTROLLE (nach unserem letzten...
adu - 11. Sep, 15:05
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Kartenspieler - 6. Sep, 20:28

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Eben sind Landes-und Bundesverfassungsschutzbericht für die Bundesrepublik erschienen. Diese Schützer bedrohen freilich öfter... Was sie verteidigen, ist nicht die Summe der Rechte jeder einzelnen Person, sondern ein Konstrukt namens FDGO = Freiheitlich demokratische Grundordnung. Sie hat die Eigenheit, dass sie - nach Meinung der Schützer - vor allem dadurch verletzt wird, dass man ein Grundrecht besonders exzessiv in Anspruch nimmt - zum Beispiel das auf Demonstration oder das auf Meinungsfreiheit. Gerade das selbstsüchtige Herumtrampeln auf dem eigenen Recht erschüttert den gebohnerten Boden der Verfassung besonders.

Ganz anders der Grundrechtereport. Er geht einfach den einzelnen Rechten nach, wie sie im Grundgesetz aufgezählt sind. Und seine Blickrichtung verläuft genau umgekehrt: sieht der Verfassungschutz den Menschen an sich in seinen Wünschen und Tätigkeiten als Störer unseres aufgeräumten Hauses Deutschland an, melden die Autoren des Grundrechtereports penibel, mit welchen Maßnahmen Gerichte, Polizei, Dienste,Gesetzgeber das kaputtmachen, was sie angeblich schützen wollen.

Der Grundrechtereport erscheint jetzt zum zehnten Mal - und wird herausgegeben u.a. von Mitgliedern der Humanistischen Union, der Gustav-Heinemann-Initiative, Pro Asyl, der Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen, der Internationalen Liga für Menschenrechte im Geiste von Carl von Ossietzky. Viele der hier angezeigten Verletzungen der Grundrechte werden den Lesern von stattweb und STATTZEITUNG bekannt vorkommen. Es frischt das Gedächtnis auf, in dem schmalen Taschenbuch versammelt zu sehen, worüber wir uns ein Jahr lang geärgert haben. Weniger verwundert! Gewohnheit gerbt Herzwand. Hauptsache, die Ärgernisse sind hier festgehalten- zur Wiedervorlage hoffentlich noch vor dem Jüngsten Gericht.

Einprägsam etwa der letzte Fall - ein Angriff auf Artikel 104 - ”die Freiheit der Person kann nur aufgrund eines Gesetzes eingeschränkt werden.” Tatort: die Hamburger Ausländerbehörde. Über den Bildschirm der Beamten flackert verheißungsvoll: “Wir buchen, sie fluchen-mit freundlicher Unterstützung des Reisebüros Never-Come-Back-Airlines.”. Der umdunkelte Humor dieser Behörde bewährt sich an einem potentiellen Schübling aus Guinea. Bedenklich betritt er den elektronisch gesicherten Büroraum, weist auf das noch laufende Verfahren hin, in welchem er vor Gericht Abschiebe-Aufschub begehrte- und wird gerade deshalb einen Stock höher geschickt: In eine Zelle des Landeskriminalamts, das -sehr praktisch- im selben Gebäude untergebracht ist. Von dort soll es -nach dem Willen des Sachbearbeiters - in den Abschiebeknast gehen. Dann weiter nach Guinea.

Nur,dass Amadou Biallo von einem Rechtsanwalt begleitet war. Und dem fiel an dem Vorgang etwas auf, was wir als fleißige Krimi-Gucker vielleicht schon vergessen haben. Da fehlt doch etwas : Der richterliche Strafbefehl. Die Ausländerbehörde nahm treuherzig an, sie gelte als Polizei. Und die dürfe doch festnehmen ”bei Gefahr im Verzug”- und “zur Verhinderung einer Straftat”. Die Straftat wäre dann das gesetzwidrige Verweilen im Gebiet der BRD.

Das Hamburger Polizeirecht scheint schlotterig zugeschnitten und erlaubt das alles. Nur -dass es ein spezielles Recht der Ausländerbehörde gibt, und wo besondere rechtliche Regelungen erlassen sind, kann nicht nonchalant auf die weitere- also die für die Polzei gültige - zurückgegriffen werden. - Also kam der abzuschiebende vorläufig frei.

Triumph des Rechts? Ja, eine Viertelstunde lang. Im letzten Satz berichtet Rolf Steinke von einer geplanten Justizreform in Hamburg. sie sieht eine “ausdrückliche Ermächtigung der Behörden zur vorläufigen Festnahme von Ausländern zwecks Sicherung der Abschiebehaft vor”- und das ohne richterliche vorherige Anordnung.

Der Gesetzgeber dichtet seine Behörden ab gegen vorlaute Richter. Bei Redaktionsschluss des Buchs war darüber noch nicht entschieden. Darin zeigt sich die Struktur sehr vieler Fälle des Buches. Die oberen Gerichte entscheiden oft liberaler als die unteren, diese wieder öfter gegen Polizeimaßnahmen. Polizei greift am häufigsten schöpferisch zu. Das Verfassungsgericht klopft immer mal wieder den Schilys und Becksteins und ihren Parlamenten auf die Finger, die gerade an Fallen und Fesseln gegen Einzelmenschen basteln. Wie ist das möglich? Sollte wirklich der Satz gelten: Lass nur die Gesetze walten, und du wirst dein Recht erhalten? Bessere, freiheitsdurstigere Menschen können die Richter der oberen Ränge wohl kaum sein, vor allem, weil sie normalerweise ja aus den unteren Gerichten hervorgehen, deren Praxis also jahrelang mitgetragen haben müssen.

Des Rätsels Lösung liegt wohl darin, dass die obersten Gerichte den Gesamtzusammenhang der Rechtsregulierung im Auge behalten müssen. Sie können nicht nur einem einzelnen Schulamt zuliebe oder der Polizeibehörde in Lüneburg die logische Konsistenz des Ganzen gefährden. Davon profitiert sehr oft der Wurm unten, an dem Polizei und Unterbehörden schon gnadenlos ziehen und zerren.

Ein weiteres Streitgebiet der Gerichte- und darauf geht das Buch ausführlich ein- sind innen- und außenpolitische Rücksichten der unabhängigen Richter, mehr noch solche des weisungsgebundenen Generalbundesanwalts. In diesem Licht schildert Paech, Völkerrechtler und MdB der Linkspartei, die Abweisung des Verlangens nach Schadensersatz der Angehörigen jener Verletzten und Getöteten bei der Brücke von Varvarin, die dem Luftangriff der NATO im Frühjahr 1999 zum Opfer fielen. Einzelpersonen haben demnach kein Klagerecht, nur Staaten untereinander. Ebenso lehnten alle angerufenen Gerichte die Verfolgung der Folterknechte von Abu Ghraib ab, wenn diese sich nach getaner Arbeit wieder in der BRD als GIs in Ramstein oder einem anderen amerikanischen Stützpunkt befinden. Begründung dieses Mal: die Gerichte der USA werden sicher die Taten und vor allem die Verantwortung der jeweiligen Vorgesetzten der Täter überprüfen. Zu solcher Begründung gehört Beharrlichkeit im Wegschauen. Aber- wie Larochefoucauld schon wusste: wir alle bringen genug Seelenstärke auf, die Leiden unseres Nächsten zu ertragen.

Der Kampf ums Recht kann immer nur Freischärlerkrieg sein, Guerillavorstoß. Die geringsten Widersprüche zwischen den Behörden ausnützen! Die notwendige Herstellung der Einheitlichkeit von Verwaltungsakten sich zu nutze machen! Den langen Atem behalten, um den Instanzenweg zu überstehen. Eckart Spoo in seinem Beitrag zur Überwachung der Zeitung “JUNGE WELT” zeigt einen wenig wahrgenommenen möglichen Trampelpfad von rechts nach links. Die rechtsgesinnte Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT hat beim Verfassungsgericht durchgeboxt, dass sie im Verfassungsschutzbericht nicht mehr genannt werden darf. Die Verfassungsrichter begründeten ihren Spruch so: die ”Pressefreiheit schütze vor Einflussnahme des Staates auf die mit Hilfe der Presse verbreiteten Informationen”. eine Veröffentlichung im Verfassungsschutzbericht sei eine “negativ belastende mittelbare Sanktion”.

Viele empörten sich damals und sahen im Urteil eine Begünstigung der Kameraden von rechts. Richtig, so Spoo, wäre es, ohne weiteren Gemütaufwand die notwendige Allgemeinheit des Spruchs auszunutzen und für sich ebenfalls Verschonung vor dem Bericht zu beanspruchen. Seine letzten Wochen in Freiheit verdankte Ossietzky einer von rechts und links gemeinsam durchgesetzten Amnestie gewisser politischer Meinungs-Delikte. Hätte Ossietzky sich in der Zelle festkrallen sollen, nur weil auch ein Goebbels davon profitierte?

Allgemeine Gerechtigkeit, was immer das wäre, kann der Rechtskampf nicht herstellen. Aber immerhin Marscherleichterungen, kurzfristige Verbesserung der Bedingungen des politischen Zusammenschlusses. Dafür enthält dieses kleine Buch die nützlichsten Tipps.

RezensentIn: Fritz Güde

Erschienen bei Fischer Taschenbuch Verlag 2006, 9,95 Euro. Sie können dieses Buch bei Amazon bestellen.


Bitte beachten Sie auch den folgenden Buchtipp:

Jean-Claude Paye:
Das Ende des Rechtsstaats
Demokratie im Ausnahmezustand

Eine fundierte Analyse jüngerer repressiver Entwicklungen auf einzelstaatlicher, europäischer, US-amerikanischer und internationaler Ebene



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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hinweise zum Internetrecht und daraus ableitbaren Zusammenhängen Domainrecht Urheberrecht Onlineauktionen Datenschutz Strafrecht und, nicht zuletzt:Urteile (welche von hier aus nicht noch mehr werden sollen) ZU SCHWERPUNKT-PROBLEM-SITUATIONEN Subject:HARTZ IV im Donaukurier www.donaukurier.de ~~~~~~~~~~~~~~

Was wichtig sein kann!

Wie umgehen mit ungebetenem Hausbesuch vom Amt E-Mail
05.10.2006
sozialschnuefflerHausbesuche
… auch gegen ungebetene Hausbesuche, kann man sich wehren.

Aus gegebenen Anlass stellen wir nochmals wichtige Hinweise dazu zur Verfügung. Selbst dem SPIEGEL war es auf dem Höhepunkt der "Clement'chen Missbrauchsdebatte" wert, uns in seiner Ausgabe 43/2005 zu erwähnen. .." Mitarbeiter des Arbeitsamtes hegen den Verdacht auf Leistungsmissbrauch und haben sich zu einem Kontrollbesuch angemeldet? Nicht lange "rumfackeln“, rät das „Erwerbslosen Forum Deutschland“, eine stark frequentierte Ratgeberseite im Internet:

Erst einmal seien die Amtsleute „zu ihren Personalien zu befragen“ und auf die Strafgesetzbuchparagrafen zu „Hausfriedensbruch, Nötigung, falsche Verdächtigung“ hinzuweisen. Drohe der Behördenvertreter daraufhin mit Leistungskürzung, solle man schwerere Geschütze auffahren: „Dann wird sofort und dringend die Polizei gerufen“ und „Strafanzeige gegen jedes der Ämter persönlich erstattet“. Auch gegen lästige Kontrollanrufe kann man sich mit Hilfe aus dem Internet zur Wehr setzen. Das Erwerbslosenforum bietet fertige Anträge auf Löschung sämtlicher Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Lediglich der eigene Name samt Kundennummer sowie die Adresse der zuständigen Arbeitsagentur sind noch per Hand einzutragen". ...(SPIEGEL 43/2005 S. 42).

Hausbesuche

… auch gegen ungebetene Hausbesuche, kann man sich wehren.

Für die Besuche – welche vom Amt durchgeführt werden - muss ein zu begründender Verdacht auf Leistungsmissbrauch vorliegen.

Die Ämter könnten zwar zum Hilfeempfänger kommen, jedoch nur nach vorheriger Terminabsprache bei Beantragungen von Sachleistungen - aber - wenn das Amt einfach so kommt, sofort ablehnen, um erneuten Termin bitten, mit dem Hinweis, dass man Beistände hinzuziehen will, was nach § 13 SGB X erlaubt ist und von den Ämtern geduldet werden müssen, oder den Einlass bzw. den Besuch von Beginn an ablehnen.

Wenn das Amt nach Termin kommt, sind in der Wohnung dann drei-vier sachkundige Personen mit anwesend, die die Ämter sofort zu ihren Personalien befragen (Name, Vorname, Dienststelle, Dienstrang) und diese notieren und dann dazu intensiv und ohne großes Rumgefackel befragen, welche belegbaren Verdachtsmomente sie gegen den/die Leistungsbezieherin haben und die sofortige (!) Vorlage dieser Belege an Ort und Stelle verlangen.

Stellt sich heraus - was sich meistens herausstellt - dass gar kein Verdacht vorliegt, weil eh keine Beweise dafür da sind und man also einfach mal so gucken (also schikanieren) wollte, ist das

- Hausfriedensbruch (§ 123 Strafgesetzbuch - StGB)
- Nötigung (§ 240 StGB)
- falsche Verdächtigung (§ 164 StGB

und wenn die Ämter dem/die Leistungsbezieherin gegenüber sogar damit gedroht haben, Leistungen einzustellen, wenn man sie nicht in die Wohnung / ins Haus ließe, dann kommt noch

- Bedrohung (§ 241 StGB) hinzu, mal von
- Rechtsbeugung im Amt (§ 339 StGB) bzw. Beihilfe (§ 27 StGB) dazu ganz abgesehen.

Dann wird sofort und dringend die Polizei gerufen wegen Hausfriedensbruchs (am Telefon nicht groß rumquatschen, sondern nur sagen, dass hier Hausfriedensbruch stattfindet und bitte (!) sofort jemand kommen soll), die Ämter werden von der Polizei der Wohnung/des Hauses verwiesen und es wird sofort Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs, falscher Verdächtigung, Nötigung, Bedrohung, Rechtsbeugung im Amt und ggf. Beihilfe dazu gegen jeden der Ämter persönlich erstattet.

Dies Procedere deshalb, damit das illegale Vorgehen der Ämter amtlich aktenkundig wird - wodurch dann keinerlei weitere Repressalien gegen den/die wehrhaften Betroffenen erfolgen werden, und wenn doch, dann hilft sofort eine Einstweilige Verfügung mit Eilantrag beim zuständigen Verwaltungsgericht. Das Verwaltungsgericht kann aufgrund des somit aktenkundigen Tatbestandes des Hausfriedensbruchs, der Nötigung, falschen Verdächtigung und der Bedrohung sowie der Rechtsbeugung im Amt gar nichts anderes machen als dem Antrag auf Einstweiligen Verfügung statt zu geben.

Urteile:

Landessozialgericht Halle - Beschluss vom 22. April 2005, Az. L 2 B 9/05 AS ER :
Das Gericht meint, dass der Besuch des Außendienstes kaum geeignet sei, entscheidungserhebliche Tatsachen für das Vorliegen einer eheähnlichen Gemeinschaft zu ermitteln, da die Intimsphäre zur Klärung dieser Frage nicht ausgeforscht werden dürfe. Die Ablehnung des Hausbesuchs sei durch die grundgesetzlich geschützte Unverletzlichkeit der Wohnung gedeckt (Artikel 13 GG).

Landessozialgericht Halle - Beschluss vom 22. April 2005, Az. L 2 B 9/05 AS ER :
Das Gericht meint, dass der Besuch des Außendienstes kaum geeignet sei, entscheidungserhebliche Tatsachen für das Vorliegen einer eheähnlichen Gemeinschaft zu ermitteln, da die Intimsphäre zur Klärung dieser Frage nicht ausgeforscht werden dürfe. Die Ablehnung des Hausbesuchs sei durch die grundgesetzlich geschützte Unverletzlichkeit der Wohnung gedeckt (Artikel 13 GG).

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Stand: 15.04.2005 Herausgeber:
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E-Mail an dessen Redaktion: mail@jurpc.de
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Aktuelles aus dem Inhalt:

Thomas Gramespacher: Webdesign und Gestaltungshöhe?
– Zur Anwendung von § 2 Abs. 1 Ziff. 4 UrhG auf in Webseiten
eingebundene digitale Grafiken und Bilder
Der Autor kritisiert die Entscheidung des OLG Hamm
- 4 U 51/04 -, da das Gericht sich nicht die Mühe gemacht
habe, Kriterien für die Bestimmung der Schöpfungshöhe bei
in Webseiten eingebundenen Grafiken und Bildern festzulegen.

Wolfgang Kuntz: Buchvorstellung Marly, Softwareüberlassungs-
verträge
Mit Recht hat sich "der Marly" als Standardwerk im Bereich
der Softwareverträge etabliert. Rechtsanwender finden auf
nahezu alle Fragen im Bereich der Softwareverträge
zufriedenstellende Antworten.

BGH: Literaturhaus
Wer auf eine Anfrage, einen Internet-Auftritt unter einem
bestimmten Domain-Namen zu erstellen, diesen für sich
registrieren lässt, kann unter dem Gesichtspunkt einer gezielten
Behinderung eines Mitbewerbers nach § 4 Nr. 10 UWG und
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(Die Inhaberin einer berühmten Marke hat gegenüber einem
gleichnamigen Privatmann einen Anspruch auf Übertragung
der aus der Marke bzw. dem gleichlautenden Nachnamen
bestehenden Domain, dürfte hier für ableitbare Fälle gleichzeitig
den Verallgemeinerungsfall auf unser spezielles FORUM:
http://67693.rapidforum.com/ - beispielsweise - ausschließen!

JurPC-Faksimile:

* Gerichtsentscheidungen im CPC- und PDF-Format
(Hinweis-e der Redaktion)
* JurPC-Archiv der Veröffentlichungen von 1989 bis 1996

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Video-Kolumne

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