WASG-Opposition: Als Tiger gesprungen und als Vorleger gelandet
07.05.2006
Am 5. Mai 2006 veröffentlichten Joachim Bischoff und Björn Radke den nachfolgenden Beitrag im Netz (http://www.sozialismus.de/socialist):
"Hartz IV: besser, effizienter und praxistauglicher?
Die soziale Unterstützung von Langzeitarbeitslosen und Berufstätigen, deren Erwerbseinkommen nicht zum Lebensunterhalt ausreichen, ist in "Hartz IV" geregelt. Dieses "Reformgesetz" aus der sozialdemokratisch-grünen Agenda 2010 ist gut ein Jahr in Kraft und
wird jetzt das zweite Mal "nachgebessert".
"Nachbesserung" heißt konkret: Das sozialdemokratisch geführte
Arbeitsministerium hofft, mit einer Fülle von Paragraphen und der
flächendeckenden Installierung von Außendienst- und Telefonkontrollen allein in diesem Jahr noch 500 Mio. Euro und ab 2007 jährlich 1,5 Mrd. Euro einsparen zu können. Das "Optimierungsgesetz" reagiert nicht auf den viel zu niedrigen Regelsatz von 345 Euro und die würdelose, teils schikanöse Feststellung von "Bedürftigkeit". Mit einer Verschärfung der Definitionen und dem Ausbau des Kontrollnetzes soll vielmehr eine vorgebliche "Anspruchsinflation" zurückgedrängt werden.
An dieser "Reform" der "Reform" wird die Perspektivlosigkeit der Politik im entfesselten Kapitalismus deutlich.( Unterstr. d. Verf.) Die Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit steigt kontinuierlich, gleichzeitig werdendie eigentlichen Produzenten des gesellschaftlichen Reichtum nicht mehr am Ergebnis ihrer Arbeit beteiligt. Es stagnieren die Einkommen oder - unter Berücksichtigung von staatlichen Umverteilungsoperationen - gehen sogar zurück. In der Bundesrepublik Deutschland sank die Lohnquote allein im vergangenen Jahr um 1,4 Prozentpunkte; seit dem Jahr 2000 ist sie um mehr als fünf Prozentpunkte abgesenkt worden. .( Unterstr. d. Verf.)
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik sind die Arbeitnehmerentgelte 2005 sogar nominal (um 0,5%) gefallen; das heißt, die Gewinn- und Vermögenseinkommen haben mit 32 Mrd. Euro stärker zugenommen als das gesamte Volkseinkommen von 26 Mrd. Euro. Zugleich wird die Arbeitszeit in allen Formen verlängert. Die Folge: Ein beträchtlicher Teil der Erwerbsbevölkerung, der vom Verkauf seiner Arbeitskraft lebt, wird aus der Gesellschaft strukturell ausgegrenzt.
In Deutschland werden gegenwärtig über 6,74 Mio. BürgerInnen, die in fast vier Millionen Bedarfsgemeinschaften leben, durch Sozialeinkommen unterstützt - nach einer Bedürftigkeitsprüfung. Hinzu kommen 900.000 Werktätige, die Ergänzungsleistungen in Anspruch nehmen, weil sie vom Arbeitsentgelt allein nicht existieren können.
Obwohl die Sozialverbände mehrfach nachgewiesen haben, dass der Warenkorb, der diesen Unterstützungsleistungen unterliegt, keine würdige Existenz der betroffenen BürgerInnen ermöglicht, haben sich mit dem "Optimierungsgesetz" die "staatstragenden" Kräfte durchgesetzt: "Die Dynamik der steigenden Bezieherzahlen und Milliardenausgaben muss gebrochen werden, damit das Sozialsystem Hatz IV nicht aus dem Ruder läuft und sich zu einer Grundsicherung für
immer größere Teile der erwerbsfähigen Bevölkerung entwickelt."
Die etablierten politischen Parteien verbeißen sich in eine Spar- und Kontrolllogik gegenüber den Ausgegrenzten. Weil die Praxis von "Schnüffelei" und kontrollierter Armut letztlich dem Selbstverständnis des mündigen Bürgers widerspricht, erfährt die Idee eines allgemeinen Grundeinkommens einen konjunkturellen Auftrieb. Allerdings: Abgeschreckt vom erforderlichen Volumen an gesellschaftlichem Reichtum zum Unterhalt der dauerhaft Beschäftigungslosen, wird dann doch an der Bedürftigkeitsprüfung herumgearbeitet. Die Auseinandersetzung um "Armutspolitik" wird zu einem Dauerthema der politischen Klasse.
Es gibt eine Alternative: die politische Regulierung.( Unterstr. d. Verf.) der durch Marktprozesse bewirkten Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Durch das "Optimierungsgesetz" sollen jährlich 1,5 Mrd. Euro eingespart werden; dies sind letztlich marginale Beiträge, denkt man an eine Vermögenssteuer auf das über vier Billionen Euro umfassende Geldvermögen der privaten Haushalte."
So richtig es ist, auf der Lohnquote als dem zentralen Maß für Erfolg und Misserfolg für alle das Wohl der lohnabhängigen Menschen verfolgenden Anstrengungen zu bestehen, und so richtig es ist, die Hartz- Verschlimmerungen als Ausdruck einer Ohnmacht der staatlich-parlamentarischen Organe gegenüber dem Verlauf des volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozesses zu sehen, so falsch ist es, am Schluss dann doch wieder genau von dort die Erlösung zu versprechen, wo sie kurz vorher zu Recht als „perspektivlos“ verworfen wurde, und statt nach Wegen zur Erhöhung der Lohnquote zu fahnden, nach den 4 Billionen privatem Geldvermögen einschließlich der Parlamentsposten zu seiner Umverteilung zu schielen.
Warum führt eine Umverteilung ins Leere?
1.
Eine Umverteilung beeinflusst die Lohnquote erst einmal ganz und gar nicht, denn umverteilt wird Geldvermögen, das in vergangenen Produktionszeiträumen dadurch überschüssig wurde, weil die Produkte konkurrenz- und krisenbedingt unter Wert losgeschlagen wurden. Diese Produkte sind damals verkonsumiert worden, das Geldäquivalent ihrer Verkaufspreise unter ihrem Wert aber nicht. Das liegt seit damals auf der hohen Kante oder turn auf den Finanzmärkten.
2.
Warum liegt es auf der hohen Kante? Weil man es nicht essen kann! Und: Auch umverteiltes Geld kann man nicht essen.
3.
Wenn nun mehr gehortetes Geld aus vergangenen Produktions-und Konsumtionszeiträumen in den Volkswirtschafskreislauf gepumpt wird, können sich im gegenwärtigen Produktions- und Konsumtions- zeitraum nur die Preise erhöhen, die Würste auf dem Teller werden dadurch aber nicht verdoppelt.
4.
Doppelte Wurstportionen auf dem einen Teller können nur dann aufgelegt werden, wenn auf einem anderen Teller diese Hälfte weggenommen worden ist, d.h. solange sich die "Reichen" nicht tatsächlich auch "gezwungen" sehen, nicht nur über weniger Nullen auf der hohen traurig zu sein, sondern darüber hinaus auch tatsächlich weniger Würste auf ihrem Teller auflegen zu können (die dann von den Armen genossen werden können), so lange nützt die Umverteilung von Geldvermögen gar nichts.
5.
Umverteilung nützt also nur etwas, wenn den „Reichen“ ZUSÄTZLICH zu den 4 Billionen Geld AUßERDEM auch noch zum Verzicht auf Spanferkel veranlasst werden können, die zur Produktion von Würsten für die „Armen“ genommen werden können (gemeinhin als Segelyachtgemüseeintopfkonversion bekannt)
6.
Ließe man "den Reichen" etwas von den 4 Billionen auf ihrer hohen Kante übrig, dann würden sie zuerst dieses "Etwas" von der hohen Kante holen und in Spanferkel umtauschen bevor sie ihren normalen (Spanferkel-)Konsum einschränken, d.h. sie werden das aus vergangenen Produktions- und Konsumzeiträumen stammende, damals auf die hohe Kante gelegte "Etwas" nehmen, in den gegenwärtigen Produktions- und Konsumtionszeitraum „einführen“ und damit zwar ihr Spanferkel weiter auf dem Teller, gleichzeitig aber auch die Preise aufgebläht haben, um selbst ihren Standard zu halten. Das Aufblähen führt aber - wie beschrieben - nicht zu mehr Produkten, sondern nur zu teureren Produkten, und unter dieser Teuerung hätten dann doch wieder die "Armen" zu "leiden", die dann möglicherweise zwar mehr (umverteiltes) Geld in den Taschen hätten, sich dafür aber nicht mehr (sondern doch nur wieder dasselbe Wenige) kaufen könnten.
7.
Wenn das also mit der Umverteilung etwas werden sollte, müssten 4 Billionen plus X von den Reichen genommen werden, und nur im Umfang von Plus X wäre das dann auch ein Mehrkonsum der „Armen“, nämlich zu Lasten des Konsums (und nicht der hohen Kante) der “Reichen“.
8.
Geld auf der hohen Kante ist nichts weiter als ein Vorrechtsschein zum Bezug von Waren. Es vermehrt aber nicht die Waren. Es verteuert sie nur, so dass die Waren letztlich nur von demjenigen erworben werden können, der es sich „leisten“ kann, diese preisaufgeblähten Waren zu kaufen, also doch nur wieder die „Reichen“. Und das ist die Wirkung einer Geldumverteilung von weniger als 4 Billionen plus X, also eine verpuffte Wirkung.
9.
Und weil diese Wirkung verpufft, also aufgezehrt wird durch die Verteuerung, führt sie auch nicht zu einer – und gar noch perpetuum-mobile-artigen – Steigerung der Produktion. In der Wirtschaft so wenig wie in der Physik gibt es Perpetuum Mobile.
10.
Soll eine Wirkung erzielt werden, bleibt nur die Möglichkeit einer Umverteilung von 4 Billionen plus X. Bis aber eine Wahlalternative dafür parlamentarische Mehrheiten bekommen hat, dies lässt sich allenfalls unter Zuhilfenahme bisher unbekannter, zusätzlicher Dimension von Raum und Zeit erfassen.
9.
Oder man macht es, wie es sich etwa SAV vorstellt, erst den Protestkessel schüren und „Druck“ aufbauen und ihn dann über Kimme und Korn „koordiniert“ von führungsstarken Avantgardisten zum Platzen bringen.
10.
Und scheitert dann immer schon im Vorfeld, wie etwa auch die SAV, mit dem kontrollierten, stalinistischen Schüren, weil sich die Menschen eben nicht zu gleicher Zeit am gleichen Ort auf dieselbe Empörungs-Temperatur bringen und halten lassen.
11. Ergo: an Konsumentenstreiks und
Kosumenten-koppel-verträgen wird kein Weg vorbeigehen, denn das Kapital mag zwar vorm starken kollektiven Arm der Menschen als Arbeiter ins Ausland flüchten können, dem starken kollektiven Portemonnaie der Menschen als Konsumenten läuft das Kapital bei Strafe seines Unterganges hinterher.
Das Kapital mag durch die Globalisierung stärker als die streikbereiten Arbeiter geworden sein, stärker als das Kapital sind aber trotzdem die koordinationsbereiten Kunden.
Kapital schlägt Arbeiter, Konsument schlägt Kapital, gut das die Menschen beides sind:
Arbeiter und Konsumenten. Sie müssen nur statt eines (Haus-)tarifvertrages als Arbeiter mit dem Unternehmen einen Unternehmens-Konsumentenvertrag als Konsumenten mit diesem Unternehmen erzwingen. Genau wie beispielsweise die Zulieferer in der Autoindustrie zu Verträgen gezwungen werden können, Rabatte bis weit in ihre Gewinnzonen einzuräumen, können die Kunden dies mit gemeinschaftlichen Konsumentenverträge auch.
Und wenn Gewinne zugunsten von Konsum der Menschen geschmälert wird, dann ist das nichts anderes als eine Erhöhung der Lohnquote.
Und darum muss es gehen, wenn es was bringen soll.
Nicht um Umverteilung, parlamentarische Ver- und Zertretungen, Wahlvereine und Politikerkarrieren.
Hans Tatzel
Schon Johann Wolfgang von Goethe meinte:
können. Der Autor eines Buches, das wir beurteilen können, müßte von uns lernen.
Damit meine ich die Politiker, versteht sich.
Aktivität ist nun einmal die Mutter des Erfolgs.
Aktivität ist nun einmal die Mutter des Erfolgs.
@ Alle,
Ich bin auch davon überzeugt, das alle diese Neugründungen erfolglos bleiben werden.
Die große Chance etwas neues zu gestalten, Nichtwähler wieder an die Politik heranzuführen, Menschen die sich noch nie in einer Partei organisiert haben, für die Mitarbeit in einer Partei zu gewinnen, diese große Chance besteht NUR mit der WASG. Machen wir die WASG kaputt, ist auch diese Chance nachhaltig kaputt.
Die WASG hat allerdings das Problem das sie zu viele Mitglieder hat, die es schon in anderen ( zum Teil mehreren) Parteien erfolglos versucht haben eine politische Karriere zu machen.Mit dem Verhalten, das sie in diesen anderen Parteien gelernt haben, ( unter der Gürtellinie arbeiten, mobben, Intrigen spinnen, Pöstchen jagen) arbeiten sie auch in der WASG. Da wir leider sehr viele solcher Mitglieder haben, ist auch das mobben , Intrigen spinnen, unter der Gürtellinie arbeiten und leider auch das jagen nach Pöstchen bei uns besonders ausgeprägt. wesentlich mehr noch als in anderen Parteien.
Dazu kommen noch die orthodoxen Sozialisten, die die "reine sozialistische Lehre" in der WASG verwirklichen wollen.
Dieses Verhalten könnte kompensiert werden, durch die Eintritte von Mitgliedern die "Politneulinge " sind.
Allerdings werden diese "Politneulinge" durch die im Intrigenspiel,und mobben erfahrenen Politprofis unter uns immer mehr abgeschreckt. Darüber hinaus kommt jetzt die Selbstaufgabe, genant Parteineubildungsprozess, der
WASG hinzu. Uns allen würde es helfen, wenn wir uns darauf zurückbesinnen würden, weshalb die WASG gegründet wurde, und weshalb sofort so viele Menschen eingetreten sind. Nämlich: Hartz IV muss weg! Ohne wenn und aber, und ohne taktische Zugeständnisse an irgend jemand.
Und: Wir sind die Partei der sozialen Gerechtigkeit! Wieder ohne wenn und aber und wieder ohne taktische Zugeständnisse an Irgendjemanden.
Alle Chancen auf eine neue Politik sind vertan, wenn die WASG verfusioniert wird.
Die vielen, vielen Menschen, die sich das erste Mal in ihrem leben
parteipolitisch engagiert haben uns den Rücken gekehrt haben und noch kehren werden, werden sich nicht wieder parteipolitisch engagieren.
Deshalb werden auch alle Neugründungen ohne Chance bleiben.
Da die Hoffnung bekanntlich ja zuletzt stirbt, bleibe ich in der WASG und hoffe immer noch darauf das sich vor der Selbstaufgabe die Vernunft doch noch durchsetzt.
Gruß aus der Lünburger Heide
Aufruf zu einer Konferenz der linken Opposition in der WASG - Die Veränderung der Linken beginnt mit Opposition. Es ist Zeit für Widerstand!
Die Neue Linke ist in Gefahr! Der Gründungskonsens der WASG als
pluralistische Sammlungspartei der Linken und anti-neoliberale
Wahlalternative wird in Frage gestellt. Nach den Parteitagen von WASG und
Linkspartei.PDS sehen wir, wie aus dem Vorhaben eine neue, breite Linke zu
bilden, die rasche Fusion zweier Parteien wird. Den Menschen wird dabei
alter Wein in alten Schläuchen angeboten. Trotz der anhaltenden Kritik aus
der WASG an der Linkspartei.PDS-Regierungspraxis in Berlin und Mecklenburg-
Vorpommern, findet diese keinen Niederschlag beim Parteitag in Halle. Mit
Katina Schubert wird eine der glühendsten Verfechterinnen bedingungsloser
Regierungsbeteiligung zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Beim
WASG-Bundesparteitag setzt die Fraktionsspitze um Lafontaine und Maurer mit
Erpressung eine knappe Mehrheit für administrative Maßnahmen gegen den
Berliner Landesverband durch. Demokratische Entscheidungen von
Untergliederungen werden ignoriert, die WASG an den Rand der Spaltung
gebracht. Und mehr noch: es wird faktisch beschlossen in Berlin den
Linkspartei.PDS-Wahlkampf zu unterstützen, ohne einen Politikwechsel
einzufordern.
Das Projekt der Einheit aller Linken im Kampf gegen die neoliberale
Offensive ist in Gefahr! Wenn sich die Führungen beider Parteien
durchsetzen, haben wir in wenigen Monaten eine neue Partei,
·die in Landesregierungen und bundesweit Sozialabbau und Privatisierungen
mitträgt,
·die eine überwiegend parlamentarische Strategie praktiziert.
·die von oben nach unten regiert wird.
Verlust an Glaubwürdigkeit, Enttäuschung unter den WählerInnen und
Passivität der Mitglieder wären die Folge. Prozesse, die wir jetzt schon
beobachten können.
Dieser Entwicklung stellen wir uns entgegen! Wir stehen für eine
demokratische und pluralistische Partei und einen Neuformierungsprozess der
Linken, der eine Partei wirklich neuen Typs hervorbringt. Wir wollen eine
Partei, die
·auf allen Ebenen gegen Sozialabbau, Privatisierungen, Stellenstreichungen
und Lohnkürzungen kämpft,
·den unterschiedlichen Auffassungen der Linken Raum lässt und Widersprüche
aushält,
·sich vor allem als Teil und Partnerin der betrieblichen Kämpfe und sozialen
Bewegungen sieht,
·die Interessen der Menschen vertritt, ohne Stellvertreterpolitik zu
betreiben,
·Parlamentarische Arbeit vor allem zur Unterstützung der
außerparlamentarischen Opposition nutzt nicht nur auf Parlamentarismus
orientiert, sondern gleichermaßen auf außerparlamentarische Opposition,
·nicht nur für Reformen kämpft, sondern auch Alternativen zum
kapitalistischen System diskutiert.
Die Ablehnung von Regierungsbeteiligungen, die Sozialabbau betreiben, ist
eine wichtige Errungenschaft der politischen Programmatik der WASG. Sie hat
damit eine zentrale Lehre der Entwicklung von SPD, Grünen und L.PDS gezogen.
Diese Erkenntnis verteidigen wir.
Wir kritisieren die L.PDS nicht wegen ihres sozialistischen Anspruchs,
sondern gerade weil sie diesem nicht gerecht wird und in Berlin und
Mecklenburg-Vorpommern eine unsoziale Politik auf Kosten der abhängig
Beschäftigten und Benachteiligten betreibt.
Wir wollen uns am Neuformierungsprozess der Linken weiter beteiligen. Wir
verstehen darunter eine breite parteiübergreifende gesellschaftliche
Sammlungsbewegung aller linken Kräfte gegen den neoliberalen Angriff auf
die Interessen der arbeitenden und erwerbslosen Menschen. Dies bedarf heute
innerparteilicher Opposition! Veränderung beginnt mit Opposition - in der
Gesellschaft und auch in den Parteien...Deshalb laden wir zu einer Konferenz
der linken Opposition in der WASG ein. Wir wollen alle progressiven Kräfte
und Strömungen zusammen bringen, die sich auf den Gründungskonsens der WASG
beziehen.
Gemeinsam wollen wir die Ergebnisse des Bundesparteitags einordnen und
Handlungsperspektiven entwickeln. Uns eint die Ablehnung administrativer
Maßnahmen gegen den Landesverband Berlin, die Forderung nach einer
Demokratisierung der Partei und der Widerstand gegen eine Politik des
Primats der angeblichen Sachzwänge auf Kosten der Menschen.
Über die eigenständige Kandidatur der WASG Berlin gibt es auch unter uns
geteilte Meinungen. Die Konferenz wird auch den UnterstützerInnen der
Berliner Kandidatur den Raum geben, gemeinsam zu beraten, wie dies praktisch
zu leisten ist.
Wir sind viele! Wenn alle KritikerInnen der jüngsten Entwicklungen, jetzt
nicht den Rückzug aus ihren Ämtern und der politischen Aktivität antreten,
wird sich die Bundesvorstands-Mehrheit noch wundern! Die Stimme einer
vereinten Opposition wird niemand überhören können!
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Die Konferenz wird am 20. Mai 06 von 12.00 bis 18.00 Uhr durchgeführt. Die
Konferenz findet statt im Hermann-Schaft-Haus, Wilhelmshöher Allee 19 in
Kassel. Vom Intercity-Bahnhof Wilhelmshöhe mit den Straßenbahnlinien 3
und 1 zu erreichen. Straßenbahn-Haltestelle "Weigelstraße" aussteigen (Die
vierte Haltestelle vom Intercity-Bahnhof-Wilhelmshöhe, stadteinwärts) Wer
möchte, kann sich bereits unter edith_b_s@yahoo.de bei Edith
Bartelmus-Scholich anmelden. Ein Vorschlag für die Tagesordnung wird in den
nächsten Tagen verschickt.
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Es rufen auf:
1.. Michael Aggelidis, Mitglied im Landesvorstand WASG NRW
2.. Klemens Alff, Mitglied der WASG Bremen
3.. Edith Bartelmus-Scholich, Mitglied im Landesvorstand WASG NRW
4.. Heino Berg, Mitglied des Länderrats, WASG Bremen
5.. Leonie Blume, Mitglied des Länderrats, WASG Hessen
6.. Helmut Born, Sprecher WASG KV Düsseldorf
7.. Dieter Braeg, Mitglied der WASG KV Mönchengladbach bis 1.2.07,
Redaktion www.linkezeitung.de
8.. Max Brym, Mitglied der WASG KV München
9.. Siemen Dallmann, Mitglied im Landesvorstand WASG Berlin
10.. Horst Ellrich, Mitglied der WASG LV Thüringen
11.. Hans Peter Fischer, Sprecher Kommunales Bündnis Gemeinsam gegen
Sozialraub, Köln
12.. Herbert Friedl, Mitglied im Kreisvorstand WASG Minden-Lübecke
13.. Michael Hammerbacher, Mitglied im Landesvorstand WASG Berlin
14.. Andreas Hauptmeyer, Mitglied des Landesvorstands WASG Niedersachsen
15.. Klaus Jäger, Mitglied der WASG Kreisverband Wesel
16.. Mary Killian, Mitglied im Landesvorstand WASG Berlin
17.. Georg Kümmel, Mitglied der WASG KV Köln
18.. Holger Linz, Sprecher der WASG KV Bonn
19.. Thomas Lohbüscher, Mitglied der WASG KV Köln
20.. Klaus Ludwig, Stellv. Vorsitzender der Fraktion Die Linke.Köln im Rat
der Stadt Köln
21.. Wolfgang Meyer, Landesvorstandssprecher WASG Bremen
22.. Gerhard Meyerhöfer, Mitglied im Landesvorstand WASG Berlin
23.. Norbert Nelte, Mitglied der WASG KV Köln
24.. Frank Nitzsche, Mitglied im Kreisvorstand WASG Siegen-Wittgenstein
25.. Jürgen Noffz, Mitglied des Kreisvorstands WASG Oldenburg
26.. Karl-Ludwig Ostermann, Betriebsrat bei Demag Cranes, Wetter (Ruhr)
27.. Arno Pfaffenberger, Mitglied der WASG Kulmbach
28.. Michael Prütz, Mitglied im Landesvorstand WASG Berlin
29.. Lucy Redler, Mitglied im Landesvorstand WASG Berlin
30.. Joseph Rothmaler, Mitglied im Vorstand WASG Bezirksgruppe
Berlin-Pankow
31.. Verena Saalmann, Mitglied des Landesvorstands WASG Bremen
32.. Egbert Scheunemann, Mitglied d. WASG Hamburg
33.. Peter Schüren, Mitglied des Präsidiums des Landesrats WASG NRW
34.. Patrik Schulte, Mitglied der WASG Wilhelmshaven
35.. Peter Schulte, Mitglied im Kreisvorstand WASG Siegen-Wittgenstein
36.. Detlef H. Schulz, Mitglied der WASG Berlin
37.. Andrea Schulz-Dadak, Mitglied im Landesvorstand WASG Berlin
38.. Gerhard Seyfarth, Mitglied im Bezirksvorstand WASG Berlin
Tempelhof-Schöneberg
39.. Michael Spoors, Mitglied des Präsidiums des Landesrats WASG NRW
40.. Sascha Stanicic, Mitglied der WASG Berlin
41.. Barbara Suhr-Bartsch, Mitglied der WASG Berlin
42.. Rouzbeh Taheri, Mitglied des gesch. Landesvorstands WASG Berlin
43.. Ruth Tietz, Sprecherin WASG Kreisverband Leverkusen
44.. Marc Treude, Mitglied des Rates der Stadt Aachen
45.. Sabine Tscharntke, Mitglied im Landesvorstand WASG Bremen
46.. Jörg Wagner, Mitglied im Landesverstand WASG Hessen
47.. Renate Weber, Mitglied der WASG Bremen
48.. Peter Weinfurth, Mitglied der WASG KV Ennepe-Ruhr, Redaktion
www.linkezeitung.de
49.. Augusto Yankovic, Mitglied des Sprecherrats WASG KV Weinheim
mit Grausen mußte ich als Daheimgebliebener vor dem Fernseher die Berichte auf Phönix zu den Bundesparteitagen in Ludwigshafen und Halle verfolgen.
Dabei wurde dem Zuschauer mehr als deutlich, dass die neue Linke bereits vor ihrer eigentlichen Konstituierung von ihren extremen Strömungen dominiert wird. Ein Dortmunder Bundesdelegierter bezeichnete den Parteitag inzwischen abfällig als die Stunde der Strippenzieher.
Zunächst haben wir da die Strömung derjenigen in der WASG, die jedwede Zusammenarbeit mit der PDS aus verschiedenen Gründen (u.a. Regierungspolitik in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern; SED-Vergangenheit) kathegorisch ablehnen. Diese Strömung hat auf dem Parteitag für ihre Ziele eines Fortbestehens der WASG eine schwere Niederlage erlitten. Dennoch sind auch die Gegner des Parteineubildungsprozesses in der WASG für den Charakter der
künftigen neuen Linken von entscheidender Bedeutung und ich möchte an dieser Stelle alle Mitglieder auffordern, in der WASG und später der gemeinsamen Partei zu verbleiben und ihre Ansichten zur innerparteilichen Demokratie, zur DDR und zur Regierungspolitik der Berliner einzubringen, damit die Neue
Linke weiterhin ein inhaltliches und pluralistisches Korrektiv hat, dass sie offensichtlich auch dringend benötigt um Entwicklungen wie einst bei den Grünen entgegenzuwirken. Wir wissen heute, dass es ein Fehler war, die grüne Partei dem Flügel der Karrieristen (Realos) zu überlassen und sich frustriert zurückzuziehen. Macht nicht heute den gleichen Fehler mit der WASG !
Innerhalb der PDS gibt es, auch das wurde am Rande des Parteitags in Halle deutlich, ebenfalls eine Strömung die eine Parteineubildung nicht will.
Diese Strömung verfolgt die Politik einen Anschluss von Teilen der WASG zu erreichen, ohne eine selbstbewußte und kritische Westlinke mitübernehmen zu müssen. Ziel dieser eher konservativen Genossen um Brie, Rameloh und Wolf
ist es die PDS so beizubehalten, wie sie sich heute darstellt. Das Rameloh auf Seiten der PDS als Fusionsbeauftragter wirken darf, ist natürlich eines der unangenehmen Schmankerl des Prozesses, zumal er keine Gelegenheit ausläßt um zu versuchen der WASG zu schaden. In diesem Licht sind auch Austrittsforderungen Ramelohs an die Adresse der Mitgliedschaft der WASG zu sehen und das bewußte Hochkochen des Berliner Problems in den Medien
insbesondere durch Kreise dieser PDS-Strömung.
Diese Strömung in der PDS findet ihre Verbündeten innerhalb der WASG vor allem in der sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Strömung. Diese Strömung wiederum hat ebenfalls kein Interesse an einer Parteineubildung auf
gleicher Augenhöhe, weil sie hofft die Neue Linke zu einer neuen
Sozialdemokratie umgestalten zu können und dabei auch auf die Konservativen in der PDS setzen. Auch die Sozies hoffen die kritischen linken Geister der WASG noch rechtzeitig loszuwerden, einerseits um Koalitionen mit der SPD eingehen zu können und andererseits des eigenen Machterhalts wegen, der
durch starke Mitwirkungsmöglichkeiten der Parteibasis eher beeinträchtigt würde. Klaus Ernst und Oskar Lafontaine haben sicherlich von Beginn an nicht das Ziel verfolgt eine neue Partei links von der SPD aufzubauen, sondern sie wollten aufgrund ihrer eigenen sozialdemokratischen Positionen und des
eigenen Machtverlustes in ihrer Mutterpartei eine neue sozialdemokratische Partei aufbauen - eine Art Neuauflage der USPD mit maximaler Schnittmenge zur Basis der SPD.
Leider sind diese drei Strömungen, obwohl deutlich am linken und am rechten Rand des Spektrums der beiden Parteien gelegen, diejenigen die den Diskurs um die Neue Linke derzeit dominieren und von beiden Seiten mit Ideologie und Propaganda überfrachten. Die große Masse der Parteimitglieder, die einerseits eine starke Linke und eine erfolgreiche Parteineubildung wollen, aber andererseits auch eine andere Politikrichtung im Interesse des
Gemeinwohls, kommen nur unzureichend zu Wort was auf allen Seiten - insbesondere bei der Mehrheit der linken Wähler - zu wachsender Unzufriedenheit sowohl mit der WASG, als auch mit der PDS führt. Auch die öffentliche Darstellung der Linken ist vor diesem Hintergrund in unserer Mediendemokratie absolut desaströs und wird unserem Ansinnen, die neoliberale Hegemonie der Allparteienkoalition im Bundestag durchbrechen zu können nicht im Geringsten gerecht.
Was ist also zu tun, um die Fehden der extremen Gruppen in WASG und PDS zu entschärfen und der Mehrheit der Parteibasis zu Geltung zu verhelfen ?
Zunächst einmal gehört eine ordentliche Vorbereitung auf den nächsten ordentlichen Bundesparteitag dazu, um die Weichen für den Parteineubildungsprozess mit eben jenen Inhalten zu stellen, die den Menschen am Herzen liegen. Dazu gehören die Ablehnung der Privatisierung von öffentlichem Eigentum ebenso wie die Abschaffung von Hartz4 und anderen Schweinereien der Neoliberalen. Auf diese Ziele muss die neue Partei ebenso
programmatisch verpflichtet werden, wie auf demokratische Strukturen angefangen bei der Trennung von Amt von Mandat bis hin zur Regelung zur Einleitung von Urabstimmungen, die als Mittel der Basisdemokratie eben nicht zu einem Instrument des Bundesvorstand verkommen dürfen um gewählte Gremien
der eigenen Partei zu gängeln. Dazu reichen kurze aber prägnante inhaltliche Anträge aus, ohne jedwede Verknüpfungen mit personellen Fragen oder ideologischen Inhalten. Eine Mehrheit wäre solchen Anträgen sicher und im Falle einer törichten Bekämpfung durch die politische Rechte in der WASG und der PDS auch eine Entblößung etwaiger Absichten zuträglich, die sich aus
Karrieregründen gegen die Menschen richten für die wir eintreten wollen.
Dazu gehört aber vor allem auch die konkrete inhaltliche Arbeit in den Kommunen und den Ländern, um hier die Menschen von den politischen Inhalten zu überzeugen für die die WASG seit ihrer Gründung steht. Diese politische Arbeit bestimmt letztlich den Charakter der neuen Partei weit mehr als jede Willenserklärung in Resolutionen und Artikeln.
Mit solidarischen Grüßen
Thomas Mann, Enttäuschung:
im Vergleich mit der Dürftigkeit und Begrenztheit des Lebens.
Der Schmerz hat seine Grenzen: der körperliche in der Ohnmacht, der seelische im Stumpfsinn, -- es ist mit dem Glück nicht anders!
Das menschliche Mitteilungsbedürfnis aber hat sich Laute erfunden, die über diese Grenzen hinweglügen.
Es was, was auch zutreffend ist, aber