Asbest: Verboten, aber Todeszahlen steigen
Baierbrunn/München - Obwohl Asbest seit dem Jahr 1993 nicht mehr verbaut werden darf, steigen die Zahlen der durch die Substanz verursachten Todesfälle weiter an. Grund ist die lange Zeit, die zwischen dem Kontakt mit den mikroskopisch kleinen, spitzen Fasern und einer Krebserkrankung vergeht. Wie das Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau berichtet, berechneten französische Experten, dass dort bis zum Jahr 2030 etwa 100.000 Todesopfer zu erwarten seien. "Diese Zahl ist auch für Deutschland realistisch", sagt der Physiker Hans Ulrich-Raithel vom Umweltinstitut München. Die vom Asbest ausgelöste Krebsart der Lunge und des Lungenfells wird tückischerweise oft erst entdeckt, wenn schon Metastasen in anderen Organen bestehen. Heilung gibt es dann kaum noch. Forscher suchen deshalb nach neuen Früherkennungsmethoden. So findet sich etwa nach einer neuen amerikanischen Untersuchung im Blut von Asbestarbeitern vermehrt der Eiweißstoff Osteopontin. Entsteht ein Krebs, schnellt seine Konzentration in die Höhe. Vielleicht kann daraus einmal ein Früherkennungstest entwickelt werden.
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