Google veröffentlicht Desktop 3 in deutscher Endfassung
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Die Ankündigung, eine computerübergreifende Suchfunktion anzubieten, hat naturgemäß Sicherheitsexperten auf den Plan gerufen und Google schließlich dazu veranlasst, die Bedenken als durchaus gerechtfertigt zu bezeichnen (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060221040 ). Um das Feature auch nutzen zu können, wenn einer oder mehrere anvisierte Computer offline sind, müssen die unter dem angelegten Account betriebenen Rechner ihre Daten auf Google-eigene Server übertragen. Google gab an, dass die Dateien nur temporär gespeichert werden und Unbefugte auch keinen Zugriff auf die Dateien hätten. Dennoch mahnte Google besonders Unternehmen zur Eigenverantwortung. "Das Suchfeature ist keine Standardfunktion und kann jederzeit ausgeschaltet werden", so Google-Deutschland-Sprecher Stefan Keuchel zu pressetext.
Zu den seit dem US-Release bereits bekannten Neuerungen zählen neben der computerübergreifenden Suche auch eine neue Schnellsuche sowie verbesserte Sidebar-Funktionen. Erstere kann unproblematisch über das zweimalige Drücken der Strg-Taste aufgerufen werden. Bei der Sidebar lassen sich entsprechende Erweiterungen jetzt Widget-artig frei auf dem Desktop platzieren und sind nicht mehr an den ursprünglich dafür vorgesehenen Bereich gebunden. Neben der für Heimanwender entwickelten Version ist ab sofort auch die Enterprise-Version in deutscher Sprache verfügbar.
Beachtenswert:
Google und Dell gemeinsam gegen Microsoft
Konkurrenzkampf der Internetkonzerne steigt
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Die Partnerschaft sei jedoch nicht ganz neu. Bereits seit Mitte Dezember des vergangenen Jahres habe Dell in einer Testphase Computer mit Google-Software ausgeliefert. "Das ist bei den Usern sehr gut angekommen. Darum wurde nun die offizielle Vereinbarung getroffen", sagt Keuchel. Die Einnahmen aus der Kooperation sollen zwischen den beiden Konzernen aufgeteilt werden. Mit dem Deal greifen die Unternehmen nach Marktanteilen von Microsoft und wollen dessen Vormachtstellung ankratzen.
Bislang hatte Microsoft den Computerherstellern meist vorschreiben können, welche Software sie auf ihren PCs installieren sollen. Der Marktführer hatte sich darauf verlassen, dass die Kunden die Programme meist nicht untereinander austauschten. Durch die Partnerschaft mit Google will Dell nun sein schwaches Wachstum vom vergangenen Jahr wieder wettmachen. Microsoft konzentriert sich indessen darauf, andere Geschäftsmodelle auszubauen. Dabei setzt der Konzern besonders auf die Integration seiner Produkte in die Onlinewelt.
Gegenwehr!
Yahoo und eBay verbünden sich
Zusammenarbeit bei Werbeanzeigen soll Google Konkurrenz machen
New York - Die Plattform Yahoo http://www.yahoo.com hat mit dem Internetauktionshaus eBay http://www.ebay.com eine enge Partnerschaft vereinbart. Auf der eBay-Seite sollen Anzeigen platziert werden, die Yahoo verkauft. Dabei handelt es sich sowohl um grafische Internet-Anzeigen, als auch um einige Internet-Suchanzeigen. Weiters werden Yahoo-Funktionen in die eBay-Toolbar integriert und es wird möglich sein, durch den Yahoo-Messenger sowie Skype, direkt auf eBay-Anzeigen zu reagieren. Außerdem soll für Yahoo-Kunden in Zukunft das eBay Zahlsystem PayPal zur Verfügung stehen.
Durch diese Kooperation wollen die beiden Unternehmen ihren Konkurrenten Google http://www.google.com und Microsoft http://www.msn.com stärkere Konkurrenz machen. Momentan ist Google am Anzeigenmarkt der eindeutige Marktführer. Yahoo hofft, sich durch die Zusammenarbeit mit eBay besser gegen diese Übermacht behaupten zu können. Für das Auktionshaus eBay, dessen Konkurrenten eine immer größere Bedrohung werden, erschließt der Deal eine neue Geldquelle. Denn Käufer finden ihre Produkte nun verstärkt selbstständig durch Suchmaschinen oder auf kostenfreien Seiten, wie Craigslist http://www.craigslist.com . Die beiden Internetplattformen haben jedoch nicht vor, ihre Unternehmungen, die Konkurrenz für den jeweils anderen bedeuten, einzustellen. So wird eBay weiterhin rund 60 Prozent des Budgets für Eigenwerbung, das bei rund 260 Mio. Dollar pro Jahr liegt, bei Google ausgeben. Yahoo wird im Gegenzug seine eigenen Auktionen und Online-Shopping Services, die eBay Konkurrenz machen, weiterführen.
eBay hatte lange gezögert, die profitablen Werbefenster auf seiner Seite zu platzieren, da Gefahr bestehe, sie könnten Kunden auf konkurrierende Seiten leiten. Margret C. Whitman, Geschäftsführerin bei eBay, sagte gegenüber der New York Times, dass dies ein Versuch sei, sich die Entwicklungen im Internet zu Nutze zu machen. Die Auswirkungen der Text-Anzeigen würden geprüft um sicherzustellen, dass sie den Einnahmen nicht schaden. Das Projekt wird noch dieses Jahr anlaufen, die ersten Monate werden allerdings nur eine Testphase sein. Die volle Umsetzung ist für 2007 geplant.
Auf den Aktienkurs hatte die Ankündigung der Zusammenarbeit schon positive Auswirkungen. Die eBay-Aktien stiegen um 7,11 Prozent und Yahoo legte um 3,11 Prozent zu. Für die Geschäftsergebnisse 2006 erwarten sich die Unternehmen allerdings noch keine großen Auswirkungen. eBay Deutschland konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung von 19 Prozent verzeichnen, am Ende des ersten Quartals lag der Umsatz bei 691 Mio. Dollar. In Deutschland ist die eBay-Plattform besonders gut besucht, rund 12,5 Prozent ihrer Online-Zeit verbringen deutsche Internetnutzer auf ihren Seiten.