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Sag's den Politikern!
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Presse habe ich entnommen, dass die große Koalition einen Gesetzentwurf zur "Fortentwicklung" der Grundsicherung für Arbeitsuchende vorgelegt hat und diesen noch bis Anfang Juni durch das Parlament bringen möchte. Als verantwortliche Fachpolitiker/-innen und Verhandlungsführer/-innen möchte ich Sie dringend bitten, die Verabschiedung des Gesetzentwurfs in der vorliegenden Form nicht weiter zu betreiben und ihm als Abgeordnete nicht zuzustimmen.
Der Gesetzentwurf konzentriert auf die Verschärfung staatlicher Kontrollen und Sanktionen gegenüber Erwerbslosen, statt endlich eine Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik in Angriff zu nehmen, die geeignet ist, mehr sozialversicherungspflichtige und tariflich entlohnte Arbeitsplätze zu schaffen. Er sieht weitere Leistungskürzungen und deutliche Verschärfungen der Bezugsbedingungen von ALG II vor und stellt Erwerbslose unter den Generalverdacht der Arbeitsverweigerung, statt eine menschenwürdige und armutsfeste Grundsicherung einzuführen.
Zum Abbau der Massenarbeitslosigkeit - 7 Mio. fehlende Arbeitsplätze - kann die Bundesregierung keine überzeugenden Konzepte vorlegen, weswegen sie die Opfer ihrer verfehlten Beschäftigungspolitik zu Tätern umdeutet und mit verschärften Sanktionen und Unterstellungen bestraft. Dabei scheut die große Koalition nicht davor zurück, den Hilfebeziehenden Sozialspitzel in die Schlafzimmer zu schicken, in einer rechtlich höchst zweifelhaften Art und Weise die Haftung der Bedarfsgemeinschaft auf alle möglichen Formen des Zusammenleben auszuweiten, Menschen durch verschärfte Sanktionen weit unter das soziokulturelle Existenzminimum zu drücken, den Datenschutz auszuhöhlen und das Recht auf freie Wahl des Wohnorts für Hilfebeziehende einzuschränken.
Mit dem so genannten "Fortentwicklungsgesetz" setzt die große Koalition den unter Rot-Grün eingeschlagenen Weg fort, strukturell bedingte Arbeitslosigkeit zum Problem Einzelner zu machen und durch die Ausweitung prekärer und niedrig entlohnter Beschäftigung lösen zu wollen. Die Erfahrung zeigt, dass dieser Weg keine Lösung darstellt, Menschen in Armut und Unsicherheit treibt sowie gesellschaftlich und wirtschaftlich kontraproduktive Folgen zeitigt. Ich fordere Sie daher auf, sich für eine grundlegende Kurskorrektur in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik einzusetzen. Vom "Fortentwicklungsgesetz" Abstand zu nehmen, wäre ein erster Schritt dahin.
Mit freundlichen Grüßen
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Arbeit & soziale Gerechtigkeit Die Wahlalternative
3 Kritiken am "Gründungsaufruf für eine neue Linke"
http://zurueckunddannvor.twoday.net/stories/2119994/
Abspaltung von der WASG - Treffen der Unzufriedenen
Halle/MZ. Der Abspaltungsprozess von der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) hat mit der Gründung des Bundesrates der "Alternative" in Wittenberg an Fahrt gewonnen. Versprengte WASG-Aussteiger versuchen, eine eigene Partei zu schmieden.
Gerät damit die für Mitte 2007 geplante Fusion von Linkspartei und WASG in Gefahr? Keineswegs. Die Mehrheit der WASG-Mitglieder hat sich in einer Urabstimmung und auf ihrem Bundesparteitag für den linken Zusammenschluss ausgesprochen. Von daher ist davon auszugehen, dass die WASG an der Fusion nicht zerbrechen wird. Die Abspaltung könnte für die Fusionsbefürworter sogar ein Segen sein. Denn mit den Vereinigungsgegnern in den Reihen der WASG würde die Fusion wohl ständig aufs Neue in Frage gestellt. "Die-Alternative" bietet nun eine Chance, Gegner des Zusammenschlusses loszuwerden.
Wie viele sich in der "Alternative" tatsächlich sammeln werden, ist freilich noch ungewiss. Denn in den Reihen der Unzufriedenen innerhalb der WASG gehen die Meinungen über Partei-Neugründung oder Widerstand innerhalb der WASG auseinander. Wahrscheinlich weil ein Teil der Fusionskritiker ahnt, dass sie ohne WASG und Linkspartei keine nennenswerte politische Rolle spielen werden
Eckhardt Hildebrandt ist Präsident der neu gegründeten Partei
Wittenberg/MZ/hü. Eckhardt Hildebrandt ist Präsident der neu gegründeten Partei "Die-Alternative", die im Wesentlichen aus Abspaltungen der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) besteht. Zum Stellvertreter des Ex-Polizeihauptkommissars aus Niedersachsen wurde am Sonnabend in Wittenberg der Fernsehjournalist Rainer Mill aus Schleswig-Holstein gewählt. Das ist das Ergebnis der konstituierenden Sitzung des Bundesrates der "Alternative", zu der sich rund 30 Vertreter von verschiedenen neu gebildeten Parteien auf Landesebene getroffen haben. "Die-Alternative" setzt vor allem auf Basisdemokratie und versteht sich als Dachverband für zum Teil noch zu gründenden Landesparteien. Sie wirft der WASG "zentralistische Strukturen" vor und lehnt ein Zusammengehen mit der Linkspartei strikt ab.
"Die Kreisverbände sind das Herzstück", sagt der Präsident, der in seiner politischen Laufbahn SPD-Ortsvorsitzender und Bürgermeister in Wardenburg (Niedersachsen) war. Zuletzt engagierte sich der 63-Jährige wie die große Mehrheit seiner Anhänger in der WASG. "Ich lasse mich nicht vereinnahmen von der PDS, der SED-Nachfolgeorganisation auf westdeutschem Boden", so der Mann aus Wardenburg, der die Fusion zwischen WASG und PDS ablehnt.
Allerdings auf Ablehnung stieß auch die Konstituierung des eigenen Bundesrates. Drei Vertreter aus Nordrhein-Westfalen verließen aus Protest den Saal. "Mehrere Landesverbände stehen kurz vor der Gründung und hier werden schon die Posten verteilt", empörte sich gegenüber der MZ Sylvia-Fee Wadehn. Eine Kritik, die die Vertreter aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt nicht teilten. So entschied das gerade gewählte Präsidium, dass jede Landespartei zwei Sitze im Bundesrat hat. Darüber hinaus blieb ein Stellvertreterposten des Präsidenten unbesetzt.
Jedes Mitglied soll jetzt am Parteiprogramm "Wittenberger Thesen" mitarbeiten. Das vorgestellte Papier - "ein bedingungsloses Grundeinkommen" für alle und "medizinische Versorgung" als Allgemeingut - klingt nach Sozialismus. "Sozial ist das richtigere Wort", so Frau Wadehn.