Freud´sche Persönlichkeitsrechte

Düsseldorf - Berühmte Menschen sind beliebte Testimonials für die Werbeindustrie. So steht auch Sigmund Freud in diesem Jahr ganz oben auf der Hitliste - der Begründer der Psychoanalyse wird am 6. Mai 150 Jahre alt. Um Freud in Anzeigen, TV-Spots oder auf Plakaten werblich einzusetzen, sollten die Persönlichkeitsrechte geklärt werden.
Corbis, weltweit führender Experte für Services rund um´s Bild, steht als Repräsentant in engem Kontakt mit den Nachlassverwaltern Sigmund Freuds (und vieler anderer Persönlichkeiten).
Die Nachlassverwalter oder Erben verstorbener Celebrities entscheiden, welche Marken oder Dienstleistungen mit eben jenen Berühmtheiten werben dürfen. Nicht jede Anfrage führt zur Freigabe. Passen Testimonial und Kampagne jedoch perfekt zusammen, richtet sich die Nutzungsgebühr nach der Verbreitung und Auflage des jeweiligen Mediums und nach der Dauer der Kampagne.
Kompetenter Service
Wer eine kreative Idee hat, denkt nicht sofort an die oftmals mühsamen Verhandlungen, die Rechteklärungen mit sich bringen können. Versäumnisse führen nicht selten zu Verzögerungen und hohen Kosten.
"Hier leistet der Corbis Rechteservice gute Dienste", so Kathrin Schael, Rights Services Manager EMEA. "Unsere langjährigen Beziehungen und Partnerschaften ermöglichen es, in kurzer Zeit die Rechte an wichtigen Persönlichkeiten, Gebäuden, Kunstwerken, aber auch Musikstücken, Filmen, Videoclips ober aber Markenzeichen wie Logos zu klären".
Rechtliche Bestimmungen
Die Rechtssprechung ist streng und eindeutig: Wer Bild- oder Filmmaterial kommerziell nutzen möchte, braucht dazu eine schriftliche Einverständniserklärung. Und zwar nicht nur von bekannten Zeitgenossen, sondern grundsätzlich von jeder Person, die auf einem Foto oder einem Film zu erkennen ist. "Und die Bestimmungen gehen sogar noch sehr viel weiter", weiß Kathrin Schael. "Hat eine Person beispielsweise auf einem Bild eine Baseballkappe mit einem Markenlogo auf dem Kopf, sollte auch dieses Logo geklärt werden. Versäumt man das, kann es sehr teuer werden."
Workshop Rechteklärung
Kaum eine Werbeagentur ist ständig auf dem neuesten Stand der Rechtssprechung oder hat Spezialisten für Rechteklärung im Team. Vorträge über dieses heikle Thema sind daher von großem Interesse. Kathrin Schael: "Wir bieten unseren Kunden Workshops an, in denen wir Beispiele zeigen und die neuesten Regelungen erläutern. Denn das, was in Deutschland oder in Europa erlaubt ist, ist weltweit noch lange nicht möglich. Fast jedes Land handhabt Persönlichkeits- oder Markenrechte unterschiedlich. Doch gerade vor dem Hintergrund globaler Kampagnen ist eine umfassende Rechteklärung unverzichtbar."
Der Corbis-Service ist weitreichend und begehrt. "Die Nachfrage ist enorm", so Kathrin Schael.
"Unsere Kreativ-Kunden werden von langwieriger Recherche entlastet und können beruhigt ihre Ideen präsentieren - und umsetzen".
Wer den Service nutzen möchten, wendet sich direkt an Kathrin Krekels unter 0211.912 82 17 oder schickt eine E-Mail an: kathrin.schael@corbis.com. Informationen zu diesen und weiteren Services: www.corbis.de
1856-1939
Mediziner, Begründer der Psychoanalyse
1856
6. Mai: Sigmund Freud wird als Sohn des jüdischen Textilkaufmanns Jacob Freud und dessen ebenfalls jüdischer Ehefrau Amalia (geb. Nathanson) in Freiberg (heute: Pribor/Tschechien) geboren.
1860
Umzug der Familie nach Wien.
1873-1881
Freud studiert Medizin an der Wiener Universität.
1876-1882
Forschungstätigkeit am Wiener Physiologischen Institut.
1880
Einjähriger Militärdienst.
1881
Promotion in Medizin.
1882-1885
Anstellung am Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Freud ist an der Entdeckung der schmerzstillenden Wirkung des Kokains beteiligt.
1885
Habilitation in Neuropathologie in Wien.
1885-1902
Er ist Dozent für Neuropathologie an der Wiener Universität und beschäftigt sich mit hirnanatomischen Forschungen.
1885/86
Freud beobachtet an der Pariser Nervenklinik Salpêtrière Frauen mit seelischen Erkrankungen ohne organischen Befund (Hysterien). Jean-Martin Charcot (1825-1893) behandelt diese Patientinnen mittels Hypnose oder Suggestion. Freud bietet an, die Arbeiten Charcots ins Deutsche zu übersetzen, und erhält eine Zusage.
1886
Nach vierjähriger Verlobungszeit Heirat mit Martha Bernays, Tochter einer Hamburger jüdischen Familie.
Freud eröffnet eine neurologische Praxis in Wien.
1895
Gemeinsam mit Josef Breuer (1842-1925) stellt er in "Studien über die Hysterie" die Methode der freien Assoziation vor. Da die Ursache seelischer Störungen verdrängte traumatische Erfahrungen seien, kann der Analytiker durch Deutung spontaner Äußerungen von Patienten auf deren verschlüsselte Ängste schließen und den Patienten von seiner Neurose befreien.
1895
Geburt der Tochter Anna Freud (1895-1982), des fünften der insgesamt sechs Kinder.
1897
Freud formuliert in einem Brief an Wilhelm Fliess nach selbstanalytischen Betrachtungen den "Ödipus-Komplex": Er bemerkt seine Verliebtheit in seine Mutter bei gleichzeitiger Eifersucht gegen den Vater und hält sie für allgemeingültig. Damit ersetzt er die Lehre vom pathogenen Trauma durch die Lehre von der pathogenen Wunscherfüllung.
1900
"Die Traumdeutung" erscheint. Freud führt hier die grundlegenden Begriffe der frühen Psychoanalyse ein. Der Hauptantrieb menschlichen Verhaltens entspringe unterbewußten kindlichen Sexualphantasien, denen gesellschaftliche Normierungen gegenüberstehen. Mittels "Sublimierung" kann der Mensch die unterdrückte Libido in kulturelle Leistungen umwandeln. Träume seien verschlüsselte Hinweise auf den Konflikt zwischen menschlichen Wünschen und Verboten.
1901
In "Psychopathologie des Alltagslebens" beschäftigt sich Freud mit der Bedeutung von Vergeßlichkeit und Versprechern. Diese Fehlleistungen können nach Freud jedoch auch durch Egoismus, Feindseligkeit oder Eifersucht entstehen.
1902
Freud erhält die Professur für Neuropathologie an der Wiener Universität.
In den Tagungen der "Psychologischen Mittwochs-Vereinigung" in Freuds Wohnung wird die neue Deutungskunst diskutiert und erprobt.
1905
In "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" beschreibt Freud die sexuelle Komponente des normalen und des pathogenen Verhaltens. Er gesteht erstmalig bereits dem Kleinkind erotische Impulse zu und betont nochmals den Sexualtrieb als die größte Antriebskraft menschlichen Verhaltens.
1908
Der Erste Internationale Psychoanalytische Kongreß findet in Salzburg statt.
1910
Gründung des "Zentralblatts für Psychoanalyse" und der "Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung". Auf Freuds Vorschlag wird Carl Gustav Jung (1875-1961) zum Präsidenten gewählt.
1913
In der Schrift "Totem und Tabu" analysiert Freud Inzestverbote bei den Aborigenes. Die religiöse Anbetung eines Totems und der soziale Zusammenhalt seien Ergebnis verdrängter Inzestwünsche und Aggressionen.
1916/17
Freud hält an der Wiener Universität zum letzten Mal die Vorlesung "Einführung in die Psychoanalyse".
1919
Gründung des "Internationalen Psychoanalytischen Verlags".
1920
In "Jenseits des Lustprinzips" revidiert Freud die Wunscherfüllungstheorie und gelangt zum Triebdualismus von Tod und Eros.
1923
Bei Freud wird Krebs diagnostiziert. Bis zu seinem Tod muß er sich 33 Operationen unterziehen.
1923-1930
Freud modifiziert die Struktur des "psychischen Apparats" in das "Es" (Unterbewußtsein), in das "Ich" (Vermittlungsinstanz zwischen dem "Es" und der Außenwelt) und das "Über-Ich" (auferlegte Normen und Verhaltensmuster).
1930
Er erhält den Goethepreis der Stadt Frankfurt (Main). Antisemitische Organisationen protestieren gegen die Verleihung des Preises an einen jüdischen Wissenschaftler.
"Das Unbehagen in der Kultur" erscheint. Freud erkärt hier, der Ursprung religiösen Glaubens sei der infantile, präödipale Wunsch, mit der omnipotenten Mutter zu einer Einheit zu verschmelzen.
1933
Die gemeinsam mit Albert Einstein verfaßte Schrift "Warum Krieg?" erscheint.
10. Mai: Bei der von den Nationalsozialisten inszenierten Bücherverbrennung werden auch Freuds Werke verbrannt.
1935
Freud wird Ehrenmitglied der British Royal Society of Medicine.
1938
Nationalsozialistische Repressionen nach dem "Anschluß" Österreichs an das Deutsche Reich zwingen Freud in das Exil nach Großbritannien. Bis zu seinem Tod praktiziert er in London.
1939
23. September: Sigmund Freud stirbt in London.