Zwangspfand: Wer nimmt welche Verpackungen zurück?
Ab Mai werden noch mehr Getränke pfandpflichtig
Wer kennt das nicht: In der Küche türmen sich die leeren Flaschen, Dosen und Getränkekartons. Beim letzten Abendessen haben Freunde noch einige Getränke mitgebracht. Welche Verpackung kommt nun wohin? Gelbe Tonne, Glascontainer oder zurück in den Supermarkt? Aber welches Geschäft nimmt welche Verpackung? Ab Mai soll alles einfacher werden. Dann gilt die neue Regelung mit einem bundesweit einheitlichen Pfandsystem. Die so genannten Insellösungen fallen weg, und jedes Geschäft muss pfandpflichtige Einwegverpackungen zurücknehmen - unabhängig davon, wo sie gekauft wurden. Das klingt einfach, ist es aber nicht: Denn nicht jeder Händler muss alles zurücknehmen. Und: Noch mehr Getränke werden pfandpflichtig.
Bislang waren nur kohlensäurehaltige Getränke wie Wasser, Cola und Bier pfandpflichtig. Ab Mai gilt das Einwegpfand auch für Erfrischungsgetränke ohne Kohlensäure. Dazu gehören unter anderem Sportgetränke, Energy-Drinks, Kaffeegetränke und Alkopops. Wer die 25 Cent Pfand, die er künftig beim Kauf dieser Getränke zahlt, zurückhaben möchte, muss die Verpackungen wieder ins Geschäft bringen. Dabei ist es weiterhin ratsam, sich zu merken, wo welches Getränk gekauft wurde.
Nicht jedes Geschäft nimmt jede Verpackung
Die Supermärkte und Discounter müssen nur Verpackungen aus dem Material zurücknehmen, wie sie es auch selbst verkaufen. Das heißt: Wer keine Dosen oder Glasflaschen verkauft, muss auch keine zurücknehmen. Für Tankstellen und Kioske, die kleiner als 200 Quadratmeter sind, gilt eine weitere Sonderregelung: Sie brauchen nur die Getränkemarken zurückzunehmen, die sie verkaufen. Ein Kiosk, der nur Coca-Cola verkauft, muss keine Pepsi-Dosen annehmen.
Wer kein Buch darüber führen will, wo er welche Getränke gekauft hat, der greift zu Getränkekartons oder Mehrwegflaschen - und tut damit gleichzeitig etwas für die Umwelt. Getränkekartons sind grundsätzlich von der Pfandpflicht ausgenommen, weil sie ökologisch vorteilhaft sind. Wenn sie leer sind, kommen sie einfach in die Gelbe Tonne und werden wieder zu neuen Produkten recycelt.
Weil D alles so kompliziert angeht, sind wir Opfer.