Country-Klänge wollen auf den musikalischen Olymp
Athen - Grimme-Preis-Träger Olli Dittrich will für Deutschland schon vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft einen lang ersehnten Titel gewinnen: Als Schlagzeuger der Band "Texas Lightning" vertritt der musikalische Comedian mit dem in den heimischen Charts prompt auf die Nummer eins gekletterten Song "No, no never" die deutschen Farben beim mittlerweile 51. "Eurovision Song Contest" (ESC) http://www.eurovision.tv am 20. Mai (Samstag) in Athen. Das erneut von mehreren hundert Millionen Menschen vor den Bildschirmen verfolgte Musik-Spektakel, dessen ungebrochene Faszination die Rekordzahl von 2.000 akkreditierten Berichterstattern vor Ort belegt, überträgt das Erste Deutsche Fernsehen (ARD) live ab 21 Uhr. Dabei sollen die peppigen Country-Klänge der fünfköpfigen Gruppe nach dem Triumph beim deutschen Entscheid im Februar in Hamburg auch in der griechischen Olympia-Metropole für eine Überraschung sorgen - immerhin 24 Jahre nach dem Sensationserfolg und bislang einzigen deutschen ESC-Triumph durch Schlagersängerin Nicole mit "Ein bisschen Frieden" (1982).
Experte Peter Urban (58), bereits zum zehnten Mal als ESC-Kommentator für die ARD im Einsatz, gibt sich gegenüber pressetext optimistisch: "Das Stück von Texas Lightning ist ein echter Ohrwurm, hebt sich klanglich von der Masse ab und lässt sich auch optisch gut verkaufen. Nicht obwohl, sondern vielleicht gerade weil es Country-Sound ist, könnte es zu einem Platz unter den ersten fünf reichen." Die teils brave, teils anspruchsvolle Konkurrenz tritt auf der von 500 Scheinwerfern ausgeleuchteten Bühne in Athen mit der üblichen Mischung von gekünstelt wirkenden Balladen, unspektakulären Tanznummern, seichtem Popgedudel oder auch rockigem Sound auf - wie die finnischen Skandalmusiker Lordi mit lächerlichem Horror-Getue. Unter insgesamt noch 37 der maximal erlaubten 40 Teilnehmern, kurzfristig hat Serbien-Montenegro auf einen Start verzichet, müssen 23 Nationen von Armenien bis Zypern zunächst das von der verantwortlichen "European Broadcasting Union" (EBU) anberaumte Halbfinale am Donnerstag überstehen. Dort geht es um eines von zehn Tickets für die Endrunde, für die Deutschland als einer der vier größten EBU-Geldgeber bereits qualifiziert ist und bei der Österreich durch Abwesenheit glänzt.
Das Finale am Samstag vor 14.000 Zuschauern in der Halle eröffnet die Schweizer Gruppe "six4one", für die übrigens Grand-Prix-Dauerbrenner Ralph Siegel (60) das Lied "If we all give a little" komponiert hat. Nach den Mitfavoriten "Las Ketchup" aus Spanien und dem für die Sonneninsel Malta startenden Sänger Fabrizio Faniello gehen dann "Texas Lightning" mit der markanten Stimme der Australierin Jane Comerford an achter Stelle von 24 Beiträgen ins Rennen um die begehrten Punkte. Bei der anschließenden Abstimmung per Telefon oder SMS sind übrigens alle 37 Länder plus Serbien wieder vertreten, die deutsche Wertung teilt Moderator Thomas Hermanns aus Hamburg gemäß der Auslosung an 27. Stelle mit. Um die Punkte-Prozedur nicht endlos in die Länge zu ziehen, werden bei den ersten 35 Votings nur die ersten drei Plätze mit acht, zehn sowie der Höchstwertung von zwölf Punkten vorgelesen. Die Zähler eins bis sieben erscheinen dagegen automatisch auf der Anzeigetafel. Zuletzt hatte Max Mutzke vor zwei Jahren den erfreulichen achten Platz belegt, während sich Vorjahresstarterin Gracia mit dem letzten Rang kräftig blamierte.
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http://www.netzeitung.de/wissenschaft/399459.html
Olli, Olli ...